Am Campus der Technischen Universität München in Garmisch-Partenkirchen wird seit über fünf Jahren an der Geriatronik geforscht. Dabei steht der Pflegeassistenzroboter GARMI im Mittelpunkt, der als All-in-one-Helfer für Pflegekräfte konzipiert wurde. Auf der internationalen Robotik-Konferenz IROS in Abu Dhabi, die im Oktober 2024 stattfand, wurden signifikante Fortschritte vorgestellt.
Zu den neuen Entwicklungen gehört ein System zur präzisen Hindernisvermeidung, das von den Forschenden Seongjin Bien, Abdeldjallil Naceri, Luis Figueredo und Sami Haddadin entwickelt wurde. Dieses System verbessert GARMI’s Fähigkeit, nahe Objekte zu erkennen und seine Bewegungen entsprechend anzupassen. Zudem präsentieren Moein Forouhar, Hamid Sadeghian, Daniel Pérez-Suay, Abdeldjallil Naceri und Sami Haddadin ein Exoskelett-Design, das Ärzten und Pflegekräften Unterstützung bietet. Dieses Exoskelett zeichnet sich durch Tragbarkeit, taktile Reaktionsfähigkeit und ein voll aktuiertes Schultergelenk aus.
Technologische Fortschritte und neue Systeme
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Messung von Interaktionskräften durch Sensoren, um natürliche Bewegungen bei der Steuerung von GARMI zu ermöglichen. Die Forscher Zhelin Yang, Seongjin Bien, Simone Nertinger, Abdeldjallil Naceri und Sami Haddadin arbeiten an einem System zur Echtzeitübertragung menschlicher Armbewegungen auf Roboterarme, welches intuitives Bewegungs-Targeting und reaktionsschnelle Exoskelett-Steuerung erlaubt. Auch die Steuerung von Robotern in instabilen Internetverbindungen wird verbessert, wofür Xiao Chen, Youssef Michel, Hamid Sadeghian, Abdeldjallil Naceri und Sami Haddadin ein System entwickelten, das die Autonomie des Roboters an die Netzwerkqualität anpasst.
Neben diesen Entwicklungen nutzt GARMI digitale Zwillinge zur Echtzeitüberwachung und zum Erlernen von Interaktionsstrategien. Außerdem sorgt ein Datenrekorder für die sichere Verwaltung von Patientendaten und optimiert die Leistung unter Beachtung des Datenschutzes, wie Merkur berichtete.
In einem weiteren Bereich wurde das neue Exoskelett Apogee+ von German Bionic für den nordamerikanischen Markt eingeführt. Dieses speziell für Gesundheitsfachkräfte in Krankenhäusern, Altenpflegeeinrichtungen und Reha-Einheiten konzipierte Exoskelett wurde erstmals auf der VivaTech 2023 in Paris präsentiert. Es soll Pflegekräfte bei ihrer Arbeit unterstützen, indem es das Risiko von Verletzungen und körperlicher Belastung verringert. Das Apogee+ bietet bis zu 30 kg Rückenentlastung pro Hebevorgang und ist mit aktiven Gehhilfen sowie Beinschlaufen ausgestattet.
Das Exoskelett zeichnet sich durch ein benutzerfreundliches Design aus, das weichere Formen und hellere Farben verwendet. Mit einer IP54-Wasserdichtigkeit bietet es zudem Schutz, ohne dass es beim Waschen oder Duschen von Patienten abgenommen werden muss. Die Struktur minimiert die Ansammlung von Bakterien und erleichtert die Desinfektion. Das Apogee+ kann über vier bis fünf Stunden pro Ladung genutzt werden und ist vollständig vernetzt, sodass Echtzeitmetriken verfügbar sind. Der Einstiegspreis für dieses Gerät liegt bei 9.990 US-Dollar, mit einer Leasingoption von 299 US-Dollar pro Monat. German Bionic wird die Technologie auf der MEDICA-Messe in Düsseldorf vom 13. bis 16. November vorstellen, wie New Atlas anmerkte.
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