Am 16. Februar 2025 kam es an einem Gedenkort in der Seidlstraße in München zu tumultartigen Szenen, nachdem ein 24-jähriger afghanischer Asylbewerber mit seinem Fahrzeug zwei Menschen überfahren hatte. Die Opfer, die 37-jährige Amel und ihre zweijährige Tochter Hafsa, wurden tragischerweise dabei tödlich verletzt. Amel, die Ingenieurin bei der Stadtentwässerung München war und für ihre Werte von Gerechtigkeit, Solidarität und Arbeitnehmerrechten eintrat, lebte seit 2017 in München und hatte einen beachtlichen beruflichen Werdegang, den sie mit ihrem Studium im Bereich Umweltschutz begonnen hatte.
Bei der Gedenkveranstaltung, an der hunderte Münchner teilnahmen, wurden Blumen und Kerzen niedergelegt. Eine Familie, die bereits viel Leid hat erfahren müssen, bat darum, den Tod nicht politisch zu instrumentalisieren. Insbesondere forderten die Hinterbliebenen eine Rücksichtnahme und appellierten, den Verlust in den Vordergrund zu stellen und nicht für politische Zwecke zu nutzen, wie es in dem Bericht von Süddeutscher beschrieben wird.
Tumulte am Gedenkort
Die Situation eskalierte, als eine Delegation der AfD unter Leitung von Stephan Protschka versuchte, ihre eigenen Blumenniederlegungen durchzuführen. Demgegenüber bildeten Mitglieder von Verdi und Antifa eine Menschenkette, um deren Vorstöße zu verhindern. In der Folge sperrte die Polizei die Kreuzung und brachte zusätzliche Beamte zur Sicherstellung der Ordnung an die Einsatzstelle.
Nach langwierigen Auseinandersetzungen, die über zweieinhalb Stunden andauerten, konnten die AfD-Politiker schließlich ihre Blumen in einer Distanz von zehn Metern zum eigentlichen Gedenkort ablegen. Ein Polizeisprecher äußerte sich kritisch über das Verhalten beider Seiten und bezeichnete es als pietätslos, wie tz.de berichtet. Insgesamt wurden 34 Menschen verletzt, einige von ihnen schwer.
Engagement der Gemeinschaft
Die Gewerkschaftsorganisationen haben daraufhin unter dem Motto „Gewerkschaften helfen“ zu Spenden für die Opfer des Anschlags aufgerufen. Ein Spendenkonto wurde eingerichtet, um den Betroffenen, deren Leben durch das tragische Ereignis grundlegend verändert wurde, Unterstützung zukommen zu lassen. Die Angehörigen dankten besonders den Unterstützern, Hilfskräften, Pflegekräften und Ärzten für ihren unermüdlichen Einsatz und den emotionalen Beistand in dieser schweren Zeit.
Der Volkstrauertag, der jährlich der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedenkt, gewinnt in diesem Kontext zusätzliche Bedeutung. Viele Menschen kamen zusammen, um in stiller Trauer der Opfer zu gedenken, und erinnerten zugleich an die Wichtigkeit, die Werte von Solidarität und Menschlichkeit in schwierigen Zeiten zu pflegen, wie dies auch in den Berichten über nationale Gedenkveranstaltungen hervorgehoben wird. Die Tragik des Geschehens erinnert uns eindringlich an die Notwendigkeit, das Leben und die Rechte aller Menschen zu respektieren und zu schützen, wie auch die Berichterstattung von Deutschlandfunk zeigt.