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Wohnungs-Warteschlange in München: Über 100 Menschen stehen Schlange für ein Schnäppchen im Luxusviertel

Wohnungsnot in München: Warum setzen sich Menschen tagelang in Schlangen?

Eine Wohnung in München zieht eine unerwartet hohe Zahl an Interessenten an. Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum treibt über 100 Menschen in eine lange Warteschlange. Am vergangenen Samstag versammelten sich junge Pärchen, Mütter mit Babys, und Studenten vor der Bäckerei Stemerowitz im Lehel. Diese ungewöhnliche Ansammlung war nicht für Semmeln oder Brezn, sondern für eine Wohnung bestimmt. Die Wohnung in der Emil-Riedel-Straße 2 bot 100 Quadratmeter mit 3,5 Zimmern und einer Kaltmiete von 2100 Euro, was einem Quadratmeterpreis von 21 Euro entspricht – ein Schnäppchen für dieses Luxusviertel.

Der Andrang auf diese Wohnung wurde von Immobilienmakler Oliver Herbst geleitet, dessen Spezialisierung auf besondere Immobilien große Aufmerksamkeit erregte. Mit über 600 Anfragen war die Resonanz auf die Anzeige enorm. Oliver Herbst, befragt zu dieser ungewöhnlichen Situation, gab an, dass sich über 100 Interessenten die Wohnung angesehen haben, 40 davon bekundeten ernsthaftes Interesse am Erwerb. Die Wohnung mit Fischgrätparkett, hohen Decken und Stuck wurde von vielen als Wohntraum bezeichnet.

Die aktuelle Wohnsituation in München wird von Herbst als Skandal bezeichnet, der auf verfehlte Politik zurückzuführen ist. Vor 30 Jahren musste er als Student bereits in einer Schlange stehen, um eine Wohnung zu finden. Die Situation hat sich seitdem nicht verbessert, sondern weiter verschärft. Viele Menschen in sozial wichtigen Berufen wie Krankenschwestern und Polizisten können sich eine Wohnung in München nicht leisten, was Herbst als inakzeptabel ansieht. Die Bautätigkeit in Bayern wird voraussichtlich weiter abnehmen, da die Zahl der Baugenehmigungen zurückgegangen ist und der Wohnraumbedarf weiterhin hoch bleibt.

Die Prognosen für den Wohnungsmarkt bleiben schwierig, wie von Bauexperten bestätigt wurde. Die Landesbausparkasse Süd erwartet anhaltenden Wohnungsmangel, da die Bautätigkeit zurückgeht und die Nachfrage hoch bleibt. Die politischen Ziele zur Schaffung neuer Wohnungen werden in Bayern bisher nicht erreicht. Der rasante Anstieg von Kreditzinsen und Baukosten führt dazu, dass sich immer mehr Menschen den Erwerb einer Immobilie nicht leisten können. Dies hat zur Folge, dass die Preise für gebrauchte Häuser zwar gesunken sind, aber immer noch deutlich über dem Niveau von vor zehn Jahren liegen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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