In München sind die Wertstoffinseln zunehmend überfüllt und werden häufig für illegale Sperrmüllentsorgung missbraucht. Die Bürgerbeschwerden über vermüllte Wertstoffinseln nehmen zu, weshalb der Bezirksausschuss Berg am Laim nun Ergebnisse zu einem Pilotversuch der Gelben Tonne anfordert. Der Pilotversuch, der seit Januar 2024 in fünf Stadtteilen läuft, schließt Berg am Laim nicht als Testgebiet ein, was die Frustration der Anwohner zusätzlich verstärkt.

Angesichts der aktuellen Situation hat der Bezirksausschuss eine Machbarkeitsstudie zur Einführung der Gelben Tonne vom Kommunalreferat gefordert. Diesem Antrag, der von der FDP unterstützt wird, wurde einstimmig stattgegeben. Die gesammelten Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Begleitung des Pilotversuchs werden Ende Januar 2025 ausgewertet und sollen dem Stadtrat bis zur Mitte des Jahres vorgelegt werden. Ein möglicher Systemwechsel könnte frühestens Anfang 2027 in Kraft treten.

Aktuelle Entsorgungsquote

Die Sammelquote für Leichtverpackungen in München ist alarmierend niedrig, mit weniger als 6 Kilogramm pro Jahr und Person. Im Vergleich dazu liegt der Bundesdurchschnitt bei über 30 Kilogramm pro Jahr und Person. Bürger fordern seit 2019 eine bessere Lösung wie Gelbe Säcke oder Gelbe Tonnen zur Abholung. Im Jahr 2020 legte der Bezirksausschuss einen Antrag zur Einführung von Wertstofftonnen vor, um die Recyclingquoten zu erhöhen und den Anforderungen des Verpackungsgesetzes gerecht zu werden.

Die Rolle der Wertstoffinseln

Wertstoffinseln sind dafür vorgesehen, verschiedene Materialien zu sammeln und einer umweltgerechten Entsorgung zuzuführen. Laut den Angaben der Abfallwirtschaft München (AWM) können an diesen Sammelstellen unter anderem Glas, Kunststoffverpackungen, Metalle sowie verschiedene Sorten von Verpackungen entsorgt werden. Die Bürger werden jedoch daran erinnert, dass Verpackungen nur leer sein müssen. Ein vorsichtiger Umgang mit den Wertstoffinseln wird empfohlen, insbesondere die Entsorgung während der Einwurfzeiten von Montag bis Samstag zwischen 7 und 19 Uhr.

Neben diesen Materialien gehören auch das getrennte Sammeln von Biomüll, Elektro- und Elektronik-Altgeräten sowie Problemabfällen zur Abfallwirtschaft in München. Diese Maßnahmen sind Teil der gesetzlichen Rahmenbedingungen, die unter anderem durch das Bayerische Abfallwirtschaftsgesetz ergänzt werden, um eine effektivere Abfallverwertung zu gewährleisten.

Die Herausforderungen der Stadt in Bezug auf die Müllentsorgung könnten durch die Einführung neuer Systeme verbessert werden, die den Wünschen der Bürger nach einer höheren Recyclingquote Rechnung tragen. In der öffentlichen Meinung wird eine Änderung in der Abfallentsorgung als notwendig erachtet, um sowohl die Umwelt als auch die Lebensqualität der Münchener zu verbessern.