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Weibliche ADHS: Eine unterschätzte Störung bei Frauen

Die unterschätzte Realität: AD(H)S bei Frauen

AD(H)S, die Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit Hyperaktivität, betrifft nicht nur Kinder, sondern auch viele Frauen – allerdings wird diese Störung bei weiblichen Betroffenen oft spät erkannt. Eine Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Müller an der Universität München zeigt, dass Frauen mit AD(H)S oft ein unauffälliges Verhalten zeigen, was dazu führt, dass die Symptome übersehen werden.

Die Forschung deutet darauf hin, dass Mädchen, die eher hypoaktiv sind, weniger wahrscheinlich diagnostiziert werden als Jungen mit klassischen Hyperaktivitätszeichen. Dieses Vorurteil führt häufig dazu, dass Ärztinnen und Ärzte die Symptome der weiblichen AD(H)S nicht erkennen und entsprechend behandeln. Dieser Untersucher-Bias ist eine der Hauptursachen für die späte Diagnosestellung bei Frauen.

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Die unsichtbaren Folgen: Sozialer Druck und mentale Gesundheit

Die Stille, mit der Frauen mit AD(H)S oft leiden, kann schwerwiegende Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit haben. Es ist bekannt, dass weibliche Betroffene aufgrund von Scham und Angst Opfer von Mobbing werden, da sie versuchen, sich anzupassen und nicht aufzufallen. Dieser Druck kann zu Angststörungen und Depressionen führen, die im Erwachsenenalter behandelt werden müssen.

Dr. Schuster, Psychiater am örtlichen Krankenhaus, berichtet von Fällen, in denen Frauen erst in der Menopause feststellen, dass ihre langjährigen Symptome auf ADHS zurückzuführen sind. Die späte Erkenntnis bringt jedoch auch die Herausforderung mit sich, das adäquate Behandlungsangebot zu finden, da sich die Symptome im Erwachsenenalter oft anders äußern als bei Kindern.

Behandlung und Therapie: Ein individueller Ansatz

Die Diagnosestellung von ADHS bei Frauen erfordert ein individuelles und einfühlsames Vorgehen. Dr. Müller betont die Bedeutung einer umfassenden Behandlung, die neben medikamentösen Therapien auch Verhaltenstherapie, Ergotherapie und Unterstützung durch Angehörige umfassen sollte. Ein ganzheitlicher Ansatz ist entscheidend, um Frauen mit ADHS dabei zu helfen, ihren Alltag besser zu bewältigen und sich selbst zu akzeptieren.

Es ist wichtig, dass Frauen mit ADHS in der Gesellschaft auf Verständnis und Unterstützung treffen. Durch mehr Aufklärung und Sensibilisierung können Vorurteile abgebaut und Frauen mit ADHS eine bessere Lebensqualität ermöglicht werden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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