In München hat der tragische Anschlag, der während einer Verdi-Demo stattfand, zu einer Welle von Trauer und Besorgnis geführt. Die Ereignisse, die sich am Samstagnachmittag abspielten, forderten das Leben einer 37-jährigen Mutter und ihres zweijährigen Kindes. Trotz der intensiven Bemühungen der Ärzte im München Klinik Bogenhausen und im Haunerschen Kinderspital konnte die Mutter den schweren Verletzungen nicht entkommen. Ihr kritischer Zustand führte letztlich zu ihrem Tod im TUM Universitätsklinikum, während das Kind am Samstagnachmittag für tot erklärt wurde.

Die Ärzteschaft und das Pflegepersonal stehen unter enormem Druck, während sie um das Leben der schwerverletzten Patienten kämpfen. Nach den ersten Berichten gab es ermutigende Nachrichten über den Zustand anderer Verletzter, die stabilisiert werden konnten und mittlerweile auf Normalstationen verlegt wurden. Einige weniger schwer verletzte Opfer wurden bereits am Freitag, dem Tag des Anschlags, entlassen. Dr. Götz Brodermann, der Chef der München Klinik, äußerte seine Anteilnahme und seinen Dank an das medizinische Personal für deren unermüdlichen Einsatz.

Effiziente medizinische Reaktionen

Die Bearbeitung von Patienten im Anschluss an den Anschlag verlief nach dem bewährten Münchner Rettungskonzept, welches nach dem Anschlag am Olympiaeinkaufszentrum 2016 reformiert wurde. Innerhalb von 45 Minuten nach dem Vorfall waren alle verletzten Personen in den Kliniken. Der gesamte Einsatz zeigte sich als organisatorisch gut geplant, was letztlich viele Todesfälle verhinderte. Bereits weniger als eine Stunde nach dem Anschlag kamen die ersten Patienten in die Operationssäle und wurden prompte notoperiert.

Die emotionale Belastung für die Einsatzkräfte ist nicht zu unterschätzen, besonders bei Fällen, in denen Kinder unter den Opfern sind. Viele der Helfer waren direkte Zeugen des Geschehens und haben sich unmittelbar auf den Weg in ihre Kliniken gemacht, um zu helfen. Diese besondere Situation bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich, sowohl für die medizinischen Teams als auch für die Helfer, die oft selbst unter Schock stehen.

Psychosoziale Notfallversorgung

Die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) hat in solch dramatischen Situationen eine Schlüsselrolle. Es gibt zahlreiche Empfehlungen zur Unterstützung der Betroffenen, insbesondere in der Akutphase. Laut Forschungen zur Psychotraumatologie ist es entscheidend, eine zentrale Angehörigenbetreuung einzurichten, um individuelle Belastungen schnell zu beurteilen und therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Die Flexibilität in der Betreuung von Angehörigen und Kindern ist wichtig, um die speziellen Bedürfnisse in solch traumatischen Situationen zu adressieren.

Ein weiterer Aspekt in der Psychosozialen Notfallversorgung ist die Aufklärung und Kommunikation. Experten raten dazu, Gespräche über das Geschehene altersgerecht zu führen, um Angst- und Panikreaktionen bei den Kleinsten zu minimieren. Die Zusammenarbeit mit regionalen Organisationen der PSNV kann zudem die Effizienz der Unterstützung für die Betroffenen erhöhen und die Rückkehr zur Normalität fördern.