Tosca in München: Kontroverse Inszenierung bringt Bayerische Staatsoper zum Toben

Die Premiere von „Tosca“ an der Bayerischen Staatsoper in München sorgte für Kontroversen. Regisseur Kornél Mundruczó verlegte die Handlung in das Todesjahr des Filmemachers Pier Paolo Pasolini, 1975. Das Konzept stieß auf gemischte Reaktionen im Publikum, mit Applaus und Buhrufen gleichermaßen. Die Inszenierung begann mit faschistischen Soldaten und nackten Opfern auf der Bühne, was zu Unmut führte. Jedoch wurde die Oper in einem historisch unpassenden Kontext dargestellt, der bei vielen Zuschauern nicht gut ankam.

Die Entscheidung, die „Tosca“ im Kontext der linksterroristischen „Roten Brigaden“ zu inszenieren, stellte sich als künstlerisches Missverständnis heraus. Die Oper, deren Handlung auf einen konkreten Zeitpunkt im Jahr 1800 verweist, verlor durch die unpassende Überblendung zur aktuellen politischen Situation an Glaubwürdigkeit. Die Inszenierung wurde von vielen als optischer Wirrwarr empfunden, der die emotionalen Aspekte der Musik nicht adäquat zur Geltung brachte.

Trotz einiger kritischer Stimmen gab es lobende Worte für die Sängerleistung, insbesondere Ludovic Tézier in der Rolle des Bösewichts Scarpia. Die aufwändige Ausstattung der Inszenierung war diskussionswürdig, aber letztendlich konnte sie nicht über die Uneinheitlichkeit der Interpretation hinwegtäuschen. Insgesamt war die Aufführung von „Tosca“ an der Bayerischen Staatsoper eine herausfordernde und kontroverse künstlerische Darbietung.