München

Tom Félix: Der Kampf um Freiheit in Malaysias Gefängnissen

"Der 32-jährige Franzose Tom Félix befindet sich seit August 2023 in einem malaysischen Gefängnis, wo er fälschlicherweise des Drogenhandels beschuldigt wird und mit der Todesstrafe konfrontiert ist, während seine Familie und Freunde aus Réunion um Hilfe bitten und für seine Unschuld kämpfen."

Die Situation von Tom Félix in Malaysia wirft nicht nur Fragen zur Rechtssicherheit auf, sondern beleuchtet auch die Herausforderungen, mit denen die Familie und Freunde eines Inhaftierten konfrontiert sind. Im West-Malaysia, in Langkawi, wurde der 32-jährige Franzose am 9. August 2023 aufgrund von Drogenvorwürfen festgenommen, was eine Kette von Ereignissen ausgelöst hat, die weit über seine persönliche Tragödie hinausgehen.

Ein schweres Schicksal

Tom befindet sich seit über 10 Monaten in einer schlechten Gefängnissituation, wo er mit zahlreichen anderen Insassen in überfüllten und unhygienischen Bedingungen lebt. Seine Mutter Sylvie beschreibt seine Zelle, die nur 15 Quadratmeter groß ist und in der 40 Personen untergebracht sind. „Sie müssen auf dem Boden schlafen, können keinen Sport treiben, die Lichter bleiben die ganze Nacht an“, erklärt sie. Erst kürzlich sei Tom an einer Hauterkrankung erkrankt, und die Gewalt in der Haft bleibt nicht aus.

Familie und Freunde mobilisieren sich

Die Familie von Tom hat sich intensiv für ihn eingesetzt und durch verschiedene nationale Medien einen Hilferuf gestartet. Auch auf der Insel Réunion, wo sie vor fünf Jahren lebten, sorgt die Nachricht für Aufsehen. Emilie, eine enge Freundin, ist eine derjenigen, die offen über die Schwierigkeiten spricht, mit denen Tom und seine Familie konfrontiert sind. „Es war wichtig, hier zu sprechen, denn hier hat Tom seine ersten Schritte gemacht und die Liebe zum Reisen entdeckt“, sagt sie mit spürbarer Emotion.

Rechtliche Herausforderungen

Die rechtliche Lage ist angespannt. Obwohl die malaysischen Behörden unter bestimmten Umständen von der Todesstrafe absehen können, bleibt das Risiko bestehen, dass Tom wegen Drogenhandels zu einem solchen Urteil verurteilt wird. Die Eltern von Tom sind überzeugt, dass eine fehlerhafte Rechtsprechung zu seiner Inhaftierung geführt hat. „Tom wusste nichts von den Drogen, die in seiner Wohnung gefunden wurden“, verteidigt seine Mutter. Ein Mitbewohner hatte sich als Hauptverantwortlicher zu erkennen gegeben.

Ein langer Weg zum Prozess

Der bevorstehende Prozess von Tom ist für Juni 2025 geplant, was für seine Familie eine unerträgliche Wartezeit bedeutet. Während sie auf den Verhandlungstermin warten, kämpfen sie zusammen mit einer renommierten Menschenrechtsanwältin, die bereits in anderen Fällen internationale Aufmerksamkeit erregt hat. Sylvie und Jean-Luc fordern vom französischen Staat Unterstützung, die bisher ausbleibt. „Wir sind entschlossen, bis zum Ende zu kämpfen“, sagt Sylvie, während sie die Hoffnung ausdrückt, dass Tom zäh bleibt.

Der Mensch hinter der Geschichte

Die Schicksale wie das von Tom zeigen auf, wie schnell das Leben eines Individuums durch rechtliche und gesellschaftliche Systeme beeinträchtigt werden kann. Für die Gemeinschaft rund um Tom sind diese Geschehnisse eine wichtige Mahnung zur Unterstützung von Inhaftierten und den Herausforderungen, denen ihre Familien gegenüberstehen. Während sie in ihrem täglichen Leben weiterhin für Tom und gegen die Ungerechtigkeit kämpfen, bleibt die Erinnerung an seine Kindheit und sein Leben auf Réunion lebendig – ein Lichtblick in einer dunklen Zeit.

Die Eltern planen, weiterhin wöchentliche Besuche durchzuführen, um ihrem Sohn beizustehen und die Verbindung zur Außenwelt aufrechtzuerhalten, während sich die Umstände in Malaysia für viele Inhaftierte, einschließlich Tom, kaum bessern.

Lebt in Thüringen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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