Am kommenden Sonntag, den 2. Juni 2024, um 23:05 Uhr, wird in der ARD die Sendung „ttt – titel thesen temperamente“ ausgestrahlt. Die geplanten Themen der Sendung bieten einen vielfältigen Einblick in aktuelle gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen.
Ein Schwerpunkt der Sendung wird ein Dokumentarfilm über die Firma „Palantir“ sein, der eine Software beleuchtet, die potenziell tödliche Folgen haben kann. Die CEO der Firma, Alex Karp, äußerte sich bereits kontrovers zu den Einsatzmöglichkeiten ihres Produkts. Diese Software ermöglicht es Ländern, ihre Bürger umfassend zu überwachen und Verbrechen aufzuklären. Klaus Stern hat in seinem Film „Watching You“ die Firma „Palantir“ und Alex Karp genauer unter die Lupe genommen.
Ein weiteres Thema betrifft das Gedenkstättenkonzept der Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Sie plant eine zeitgemäße Erinnerungskultur einzuführen, die neben der Behandlung der nationalsozialistischen Diktatur und der SED-Zeit auch den Kolonialismus, die Demokratiegeschichte und Migrationsbiografien umfasst. Doch bereits nach der Veröffentlichung des Entwurfs gab es heftige Kritik, was zu einem geplanten Runden Tisch im Bundeskanzleramt führte.
Des Weiteren wird in der Sendung diskutiert, wie Schriftsteller die europäische Idee und die bevorstehenden Wahlen am 9. Juli wahrnehmen. Angesichts von Warnungen vor einem möglichen Rechtsruck in Europa geben Schriftsteller wie Robert Menasse, Arnon Grünberg und Francesca Melandri ihre Perspektiven auf die europäische Situation wieder.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Auswirkungen eines neuen „russischen Gesetzes“ in der Kulturszene Georgiens. Trotz Protesten und einem Veto der Präsidentin wurde ein umstrittenes Gesetz verabschiedet, das ausländische Einflüsse auf NGOs transparent machen soll. Kritiker warnen jedoch davor, dass dies die Pressefreiheit und die Zivilgesellschaft in Georgien beeinträchtigen könnte. „ttt“ wird hierzu Experten und Betroffene in Tiflis befragen.
Als kulturelles Highlight wird auch die „Hamburger Schule“ in einer Dokumentation vorgestellt. Diese Musikszene, geprägt von deutschsprachigen Texten, Gitarrenrock und Gesellschaftskritik, hat in den 1990er Jahren große Bedeutung erlangt und wirkt teils bis heute nach. Die zweiteilige Dokumentation von Natascha Geier widmet sich dieser einzigartigen Musikrichtung und lässt prominente Vertreter wie Rocko Schamoni und Dirk von Lowtzow zu Wort kommen. Die Sendung wird moderiert von Siham El-Maimouni und ist nach Ausstrahlung in der ARD Mediathek verfügbar.
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