Viele bayerische Haushalte haben in den vergangenen Tagen ihren Christbaum abgeschmückt und stehen nun vor der Frage der Entsorgung. Nach dem Dreikönigsfest werden immer mehr abgeschmückte Weihnachtsbäume in den Städten sichtbar. Die Regelungen zur Abholung oder Entsorgung der Bäume variieren jedoch stark zwischen den verschiedenen Kommunen. In München beispielsweise kommt es zunehmend zu Problemen mit wild entsorgten Bäumen, wie Marie Bund vom Abfallwirtschaftsbetrieb München berichtet. Dies ist zum Teil auf Bürger zurückzuführen, die ihre Abfuhrtermine verpasst haben.
In der bayerischen Landeshauptstadt wurden zur Abfallvermeidung zusätzliche Sammelstellen eingerichtet. Ein Geoportal zeigt, wo sich elf Wertstoffhöfe und 23 öffentliche Sammelstellen befinden. Münchener Bürger können ihre Bäume bis zum 4. Februar abgeben. Es wird mit 140 Tonnen an Bäumen gerechnet, die an Wertstoffhöfen abgegeben werden, und weiteren 168 Tonnen, die über andere Sammelstellen gesammelt werden. In dieser Zeit landen jährlich rund 300 Tonnen Christbäume als Hackschnitzel in der Biogasanlage.
Vielfältige Entsorgungswege in den Kommunen
Die Regelungen zur Christbaumentsorgung unterscheiden sich jedoch erheblich innerhalb Bayerns. So müssen in Regensburg die Bürger ihre Bäume bis zu einem bestimmten Sonntag zu einer zentralen Sammelstelle bringen, während in Augsburg die Bäume neben den Mülltonnen abgestellt werden müssen. Der dortige Entsorgungsdienst wird nur zu bestimmten Zeiten in Anspruch genommen, und in einigen kleineren Kommunen liegt es in der Verantwortung der Bürger, ihre Bäume selbst zu den Wertstoffhöfen zu bringen oder sie zerkleinert in die Biotonne zu geben.
Wichtig ist, dass Christbäume vollständig abgeschmückt sein müssen, bevor sie zur Entsorgung gebracht werden. Das bedeutet, dass kein Plastik oder Lametta mehr vorhanden sein darf. Bäume dürfen zudem nicht in Abfalltüten verpackt werden. Diese Vorgaben gelten nicht nur zu Weihnachten; Abfalltrennungen sind das ganze Jahr über notwendig, um eine umweltgerechte Entsorgung zu gewährleisten. Die Anordnung zur Abfallentsorgung ist dabei für jede Gemeinde spezifisch und meist im Abfallkalender der jeweiligen Kommune einsichtbar.
Regionale Initiativen und Bußgelder
In mehreren Städten, wie beispielsweise Augsburg und Bamberg, bieten Vereine oder Organisationen Unterstützung bei der Entsorgung an. Der Fischereiverein in Gremsdorf sowie örtliche Pfadfindervereine organisieren Rückholaktionen oder stellen ihre Dienste gegen eine geringe Gebühr zur Verfügung. Bei einer illegalen Entsorgung der Bäume drohen Bußgelder, die von mindestens 50 Euro bis zu 320 Euro reichen können. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Umweltverschmutzung zu verringern und die Bürger zu verantwortlichem Handeln anzuregen.
Die Weihnachtszeit hat ihre eigenen Herausforderungen in Bezug auf Abfallvermeidung. Laut Informationen vom Abfallratgeber Bayern steigt rund um Weihnachten der Konsum erheblich an, was zusätzliche Abfälle zur Folge hat. Ein bewusster Umgang mit Ressourcen und die richtige Entsorgung von Abfällen sind daher umso wichtiger. Im gesamten Bundesgebiet werden jährlich bis zu 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft, und viele dieser Bäume stammen aus heimischem Anbau, was die Transportwege verkürzt.
Zusammenfassend ist die richtige Entsorgung von Christbäumen eine wichtige Aufgabe in vielen bayerischen Gemeinden. Die Bürger sind aufgerufen, sich über die spezifischen Regelungen ihrer Kommune zu informieren und die Bäume umweltgerecht zu entsorgen. Dies ist nicht nur aus ökologischen Gründen wichtig, sondern hilft auch, die anfallenden Entsorgungskosten in Grenzen zu halten.