Unsere größten heimischen Käfer, die Hirschkäfer, sind nicht nur schön, sondern auch selten und stark gefährdet. Thüringen und bundesweit stehen sie auf der Roten Liste und gelten in der Kategorie 2 als „stark gefährdet“. Die imposante Käferart ist zudem europaweit durch Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) geschützt.
Hirschkäfer bevorzugen lichte, alte Eichenbestände mit einem hohen Anteil an Totholz oder Baumstubben. Aber auch in alten Obstbäumen oder auf Streuobstwiesen fühlen sie sich wohl. Besonders zwischen Mitte Mai und Anfang August sind sie in der Dämmerung gut zu beobachten. Sowohl in den Hauptverbreitungsgebieten wie dem Kyffhäuser als auch in Eisenach sind sie tagsüber zu sehen.
In Eisenach und im Wartburgkreis soll verstärkt für die Aktion geworben werden, von Seiten des Landschaftspflegeverbandes Eichsfeld-Hainich-Werratal e.V. und des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal. Im vergangenen Jahr konnte die Aktion „Hirschkäferresidenz Eisenach“ 91 Lebendfunde und 29 Totfunde verzeichnen, was 52,3 Prozent der in Thüringen gemeldeten Hirschkäfer ausmacht.
Um Verwechslungen mit ähnlichen Käfern auszuschließen, sind digitale Fotos als Beweis für die Richtigkeit der Meldung wichtig. Die Hirschkäfer werden oft mit anderen Käfern wie dem Nashornkäfer oder dem Eremit verwechselt. Eine direkte Meldung des Fundes ist über die Umwelt-App für Thüringen oder die Internetseite des NABU Thüringen möglich. Ort, Datum, Geschlecht, Anzahl der Tiere und Fotos sollten bei der Meldung nicht fehlen. Informationen zu möglichen Beeinträchtigungen des Lebensraums sind hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich. Bei Unsicherheiten bietet das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz Unterstützung an.