Die Welle der RN sogar im Wahlkreis des Paares Ménard in Béziers
In der 6. Wahlkreis des Hérault schien es bis vor kurzem noch undenkbar, dass der Kandidat des Rassemblement National im zweiten Wahlgang der Parlamentswahlen 2024 mit einem so komfortablen Vorsprung von über 25.600 Stimmen gegenüber dem Ehepaar Ménard in Führung liegen würde und damit sogar die Zukunft des Paares destabilisiert. Die Strategie des RN scheint selbst im Biterrois zu funktionieren.
Nur 6.5 % der Wähler stimmten für den Kandidaten von Emmanuel Macron
Julien Gabarron ist in einer vorteilhaften Position und erhält mehr als 41 % der abgegebenen Stimmen. Noch vor wenigen Wochen war der Vertreter des RN im Biterrois weitgehend unbekannt, und nur wenige Wähler konnten seinen Namen nennen.
Es schien ein riskanter Schachzug für Marine Le Pen zu sein, zum ersten Mal einen Kandidaten in diesem Wahlkreis aufzustellen, was sie seit 2014 abgelehnt hatte. Doch seit Monaten ist die Kluft zwischen dem Ehepaar Ménard und der Präsidentin des Rassemblement National, deren Ansichten auseinandergehen, immer größer geworden.
„Beim Besuch der Märkte hatte ich das Gefühl, dass die Wähler den Wunsch nach Veränderung hatten. Ich bin sehr glücklich, heute Abend an erster Stelle zu stehen. Natürlich bin ich angenehm überrascht über das Ergebnis, das ich in Béziers erzielt habe“, erklärte Julien Gabarron.
Fünf Kandidaten kämpften in diesem Wahlkreis. Es waren 13 im Jahr 2022
Im Jahr 2022 wurde Emmanuelle Ménard im zweiten Wahlgang mit fast 70 % der Stimmen wiedergewählt. 27,2 % der Biterrois stimmten dieses Mal für sie, obwohl die Wahlbeteiligung deutlich höher war (67 % gegenüber 45). Nur fünf Kandidaten traten an, obwohl es vor zwei Jahren noch 13 waren. Die politische Situation hat sich geändert. Durch die massive Unterstützung des RN senden die Wähler selbst in diesem Wahlkreis eine klare Botschaft an Emmanuel Macron.
„Es herrscht ein solcher Wille, Herrn Macron und seine Mehrheit abzusetzen, dass ich das ausbaden muss“
„Die Biterrois haben eine politische Etikette gewählt, anstatt für eine Abgeordnete wie mich zu stimmen, die unabhängig ist, keine Anweisungen aus Paris entgegennimmt und seit sieben Jahren die Biterrois und Biterrois verteidigt hat. Es besteht ein starker Wunsch, Herrn Macron und seine Mehrheit abzusetzen, von dem ich leider die Konsequenzen trage. Das ist eine Enttäuschung für mich, ich habe kein so niedriges Ergebnis im Vergleich zu Herrn Gabarron erwartet. Seine Kandidatur ist eindeutig eine Abrechnung des RN“, betonte sie.
„Das politische Fazit von Emmanuelle Ménard steht überhaupt nicht zur Debatte“, fügte ihr Ehemann Robert Ménard hinzu. In Béziers wie in Frankreich gibt es ein Überdruss an der Politik von Emmanuel Macron. Aber wir hofften, dass die lokale Verankerung (und die jahrelange Arbeit) diese Welle, die der RN darstellt, lokal ausgleichen könnte. Die Wähler haben nicht für einen Abgeordneten gestimmt, sondern für jemanden, der eine zusätzliche Stimme dafür sein wird, dass Herr Bardella Premierminister wird.“
Eine weitere Überraschung war der Anstieg der linken Wähler. 13.000 Stimmen gingen an Magali Crozier (21 % der Stimmen). Das sind 2.000 mehr als im zweiten Wahlgang der Parlamentswahlen 2022. Sie war die einzige, die sich gegen Emmanuelle Ménard behaupten konnte. „Harte Arbeit zahlt sich aus. Es ist uns gelungen, unseren Punktestand erheblich zu steigern“, sagte Magali Crozier. „Die Wähler haben möglicherweise genug von Kandidaten, die kein Programm haben. Das ist, wo Frau Ménard gesündigt hat. Man kann nicht immer nur aufgrund seiner Bekanntheit gewählt werden.“
Nächsten Sonntag wird es zu einer Dreieckskonkurrenz kommen. Die Kandidatin der Linken Union kündigte am Sonntagabend an, dass sie im Rennen bleiben werde. Im Jahr 2022 stand sie im zweiten Wahlgang Emmanuelle Ménard gegenüber (21 % der abgegebenen Stimmen).
Es bleibt abzuwarten, wie das Wahlverhalten von Sarah Fatima Daudé Allaoui, der Vertreterin der Partei von Emmanuel Macron, aussehen wird. Sie erhält nur 6.5 % der Stimmen.
Ergebnisse der Parlamentswahlen 2024 / Wahllokal Béziers © Radio France –
Stéfane Pocher
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