In einer spektakulären Verfolgungsjagd in München am 31. Januar 2025 flüchtete ein 27-jähriger Autofahrer aus dem Landkreis Rosenheim vor der Polizei. Um 02:20 Uhr wurde der Mann zunächst auf der Lilienthalallee angehalten, nachdem seine auffällige Fahrweise ins Auge fiel. Als die Polizei ihn anhalten wollte, ignorierte er das Anhaltesignal und beschleunigte stark, überfuhr mehrere rote Ampeln und ignorerte sämtliche Verkehrsvorschriften. Dies berichtete die tz.de.
Die Verfolgung des Fahrers gestaltete sich äußerst kompliziert und umfasste den Einsatz von 25 Polizeistreifen sowie einem Hubschrauber. Der Flüchtige fuhr über die Ingolstädter Straße auf die A99 in Richtung Aschheim, bevor er schließlich auf der linken Spur der Autobahn abrupt bremste. Nach einem kurzen Halt gab er jedoch erneut Gas und setzte seine Flucht über die A9 bis Allershausen fort, wo er dann umdrehte und wieder nach München zurückfuhr. Schließlich endete die Verfolgung um 03:40 Uhr im Landshuter Allee Tunnel.
Der dramatische Stopp
Im Tunnel kam es zu einem weiteren Zwischenfall: Der Mann fuhr rückwärts gegen ein ziviles Einsatzfahrzeug, wobei geringer Schaden entstand. Nach diesem gescheiterten Versuch der Flucht wurde er vorläufig festgenommen. Während seiner Festnahme wies der Fahrer psychisch auffälliges Verhalten auf und wurde in eine Psychiatrie eingewiesen. Zudem beschlagnahmte die Polizei seinen Führerschein und entnahm eine Blutprobe. Das Fluchtfahrzeug, ein schwarzer S-Klasse Mercedes, der als Leihwagen genutzt wurde, wurde sichergestellt und abgeschleppt, wie die sueddeutsche.de berichtet.
Aufgrund des rasanten Verhaltens des Fahrers steht nun ein Verfahren wegen eines illegalen Autorennens im Raum. In der Öffentlichkeit bleibt die Frage, wie solche psychischen Auffälligkeiten entstehen können und welche Langzeitfolgen sie mit sich bringen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) fordert umfassende Forschungsprojekte, um die psychischen Folgen von Verkehrsunfällen besser zu verstehen. Studien zeigen, dass eine signifikante Anzahl von Unfallbeteiligten unter psychischen Beeinträchtigungen leidet, was die Notwendigkeit von professionellen Hilfsangeboten unterstreicht. Der DVR betont, dass insbesondere Personen, die sich in der Situation hilflos fühlten, ein höheres Risiko für psychische Probleme haben,“ erklärt der DVR in einem aktuellen Plädoyer für mehr Forschung und Aufklärung zu psychischen Unfallfolgen.
Die durch Straßenverkehrsunfälle verursachten psychischen Folgen sind vielschichtig und oft unterdiagnostiziert. Die Aufklärung über die Psychotraumatisierung, die bei Unfallbeteiligten oder Zeugen auftreten kann, ist daher entscheidend. Es wird gefordert, dass die Versorgungsprozesse für solche Patienten verbessert werden, um langfristige Auswirkungen zu minimieren. Hierbei sollen u.a. Ersthelfende, Polizei und Klinikpersonal sensibilisiert werden.
Die Münchner Verkehrspolizei übernimmt nun weitere Ermittlungen. Zeugen, die durch die Flucht gefährdet oder geschädigt wurden, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 089/6216-3322 zu melden.