In Reichling ist der Widerstand gegen die geplante Gas-Probebohrung der Firma Genexco in den letzten Monaten gewachsen. Mitglieder der örtlichen Bürgerinitiative haben kürzlich an einer Greenpeace-Aktion in München teilgenommen, um gegen die Bohrungen zu protestieren.
Die Pläne für die Gasbohrung wurden vor etwa eineinhalb Jahren bekannt gegeben, als Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger betonte, dass die Suche nach heimischem Erdgas angesichts steigender Gaspreise eine mögliche Lösung für potenzielle Versorgungsengpässe darstelle. Obwohl es letztendlich nicht zu einem Gasmangel kam, hält Genexco weiter an den Bohrungsplänen fest.
Die Bürgerinnen und Bürger in Reichling fühlen sich von Genexco unzureichend informiert, insbesondere nachdem das Thema während einer Bürgerversammlung von zwei Mitarbeitern des Unternehmens vorgestellt wurde. Die Gemeinde hat beschlossen, eine separate Informationsveranstaltung zu organisieren, wenn ein unabhängiger Experte gefunden wird.
Die Bürgerinitiative in Reichling hat nun an Größe gewonnen und trat kürzlich mit Greenpeace vor dem Wirtschaftsministerium in München auf. Sie fordern ein Ende der Gasbohrungen, da sie das örtliche Trinkwasser und die umliegenden Schutzgebiete gefährdet sehen. Greenpeace hat betont, dass Gasbohrungen die Umwelt schädigen und unnötig seien, da es in Deutschland keinen Mangel an Gas gebe.
Die Firma Genexco plant nicht nur Bohrungen in Reichling, sondern auch im gesamten Ammerseegebiet. Greenpeace kritisiert diese Expansionspläne und fordert, dass sich Staatsminister Aiwanger stärker auf umweltfreundliche Alternativen wie Erdwärme konzentrieren sollte, anstatt Gasbohrungen weiter zu fördern. Der Protest gegen diese Vorhaben zeigt die Besorgnis der Bürgerinnen und Bürger über potenzielle Umweltrisiken und die Verteilung der Gewinne aus solchen Projekten.