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Peine auf dem letzten Platz in Niedersachsen: Wo bleibt das grüne Leben?

Peine belegt im Niedersachsen-Hitzecheck der Deutschen Umwelthilfe den letzten Platz unter 19 Städten aufgrund mangelnden Grüns und hoher Flächenversiegelung, was von der Stadtverwaltung als möglicherweise verzerrtes Ergebnis kritisiert wird, während Umweltschützer einen dringenden Handlungsbedarf fordern.

Peine. Die Diskussion um die Grünflächen in Peine zeigt, dass die Stadtverwaltung und Umweltschützer unterschiedliche Perspektiven auf die Umweltbelastung und die Stadtplanung haben.

Umwelthilfe kritisiert Peine: Ein trauriger Rekord

Obwohl es für eine Stadt unangenehm ist, auf dem letzten Platz zu landen, hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in ihrem Hitzecheck Peine als Schlusslicht unter 19 Städten Niedersachsens identifiziert. Diese Einstufung basiert auf dem vorherrschenden Mangel an Grünflächen und der hohen Versiegelung von Flächen, die zu einem übermäßigen Wärmeinseln-Effekt führt. Im Vergleich zu anderen Städten zeigt Peine eine signifikante Defizit an natürlichem Grün.

Unterschiedliche Sichtweisen auf die Studie

Die Zumutung eines solchen Titels wird von der Stadtverwaltung zurückgewiesen. Petra Neumann, die Sprecherin der Stadt, bezweifelt die Validität der Daten und Argumente: „Die konkreten Erhebungsdaten und die Methodik der Studie sind nicht nachvollziehbar, weshalb die Ergebnisse als verzerrt angesehen werden könnten.“ Diese Ansicht stützt sich auf das Vorhandensein bedeutender industrieller Nutzungen in der Stadt und die historische Prägung des Stadtbildes.

Waldarmut als Herausforderung

Ein weiterer Kritiker, Hans-Werner Kuklik von der Biologischen Arbeitsgemeinschaft, hebt hervor, dass Peine mit etwa zehn Prozent Waldfläche unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Dies wird als ein bedeutendes Manko in der Bewertung eingestuft. Kuklik fordert, dass die Stadt dringend ökologisch sichtbare Maßnahmen ergreifen muss, um die bestehenden Defizite zu beheben.

Stadtweiter Plan zur Verbesserung der Grünflächen

Um den Herausforderungen entgegenzutreten, betont Neumann die bestehende Vielfalt an Grünstrukturen in der Stadt, darunter den Herzberg und mehrere Stadtparks. Die Stadt hat außerdem Maßnahmen zur Vernetzung von Siedlungs- und Landschaftsräumen initiiert, um den Landschaftsverbrauch zu begrenzen. Ein starkes Plädoyer für klimagerechte Planung wird ausgesprochen, um mit den Herausforderungen des Klimawandels und extremen Wetterereignissen umzugehen.

Schottergärten als Umweltproblem

Kuklik spricht auch das Problem der Schottergärten an, die in der Stadt verbreitet sind. Im letzten Jahr wurden über 1000 dieser Gärten registriert und der Stadtverwaltung gemeldet. Allerdings sieht Kuklik die Stadtverwaltung in der Pflicht, jetzt aktiv zu werden, um die Situation zu verbessern. Er weist darauf hin, dass die benachbarten Landkreise bereits Maßnahmen ergriffen hätten, um solche Flächen zu reduzieren.

Die Realität in Peine stellt ein Spiegelbild größerer städtischer Herausforderungen dar. Die Debatte über den Umgang mit Grünflächen und der Schutz der Natur zeigt, wie wichtig eine kooperative Herangehensweise zwischen der Stadtverwaltung und den Umweltschützern ist, um gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu finden.

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Lebt in Thüringen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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