Am Sonntagabend sorgte ein technisches Chaos im Münchener S-Bahn-Verkehr für große Verwirrung unter den Wiesn-Besuchern. Kurz nach 18 Uhr riss im Stammstreckentunnel zwischen Hauptbahnhof und Hackerbrücke die Oberleitung, was zu einem lauten Knall führte. Ein stadtauswärts fahrender Zug, die S3, blieb mit 300 Fahrgästen liegen und konnte erst nach über einer Stunde evakuiert werden. Um die Sicherheit zu gewährleisten, wurden die Bahnsteige von der Bundespolizei geräumt und der Zugverkehr vorübergehend eingestellt. Insgesamt blieben mehrere Züge mit über 300 Passagieren in den Tunneln stecken, die ebenfalls erfolgreich evakuiert wurden.
Die Reparaturarbeiten an der Oberleitung dauerten bis in die frühen Morgenstunden, bevor die S-Bahn München um 2:15 Uhr Entwarnung gab. Dennoch war der Verkehr am Montagvormittag immer noch teilweise eingeschränkt. Der Vorfall wurde von der Bundespolizei als Folge eines Folienballons erklärt, der an die Oberleitung geraten war. Aufgrund dieses Vorfalls wird eindringlich auf das Verbot des Mitführens von folienbeschichteten Ballons in S-Bahnen hingewiesen, denn seit 20 Jahren ist der Verkauf solcher Ballons auf dem Oktoberfest untersagt, obwohl sie in der Umgebung weiterhin beliebt sind, wie die Sprecherin der Schausteller betonte. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.