Ein Münchner Investor plant den Bau einer 25 Hektar großen Agri-Photovoltaikanlage in Tannhausen, die etwa 35 Fußballfeldern entspricht. In einer Sitzung hat der Gemeinderat Tannhausen mit 7 Ja-Stimmen und 3 Gegenstimmen beschlossen, die Grundlagen eines Bebauungsplans für das Projekt zu schaffen. Die Feldwerke Solar GmbH aus München wird als Investor auftreten, und das geplante Areal befindet sich südöstlich des Teilortes Riepach.
Die spezielle Ausrichtung der Anlage soll die bestehende landwirtschaftliche Nutzung beibehalten. Bürgermeister Siegfried Czerwinski betonte, dass die Pachteinnahmen für die Landwirte und die Gewerbesteuern für die Gemeinde von großer Bedeutung sind. Eine Informationsveranstaltung für die Bürger ist für den 19. März angekündigt, um weitere Details zu dem Vorhaben zu besprechen.
Öffentliche Diskussion und Gemeinderatsbeschlüsse
In den Ämtern gab es anfangs Bedenken sowohl von einigen Gemeinderäten als auch aus der Bevölkerung. Während einige das Projekt als vorteilhaft ansehen, äußern andere Vorbehalte. Czerwinski wies darauf hin, dass die Genehmigung des Bebauungsplans den ersten Schritt in einem umfangreichen Verfahren darstellt und das Projekt jederzeit gestoppt werden kann.
Ein zusätzliches Thema, das während der Gemeinderatssitzung diskutiert wurde, war die finanzielle Unterstützung für Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte. Czerwinski kritisierte die derzeitigen 100 Euro pro Wohnplatz und Monat als zu niedrig. Ein Antrag zur Erhöhung auf 270 Euro wurde mit 4 Ja- und 6 Nein-Stimmen abgelehnt, während ein alternativer Antrag zur Festlegung des Kostensatzes auf 220 Euro mit 6 Ja-Stimmen und 4 Gegenstimmen eine knappe Mehrheit fand.
Rechtliche Rahmenbedingungen für Agri-Photovoltaik
Für die geplante Agri-PV-Anlage könnten die rechtlichen Rahmenbedingungen von entscheidender Bedeutung sein. Agri-PV-Anlagen bis zu 2,5 Hektar sind nach § 35 Baugesetzbuch baurechtlich privilegiert. Dies bedeutet, dass der Bau ohne umfangreiche Bebauungspläne möglich ist, wenn ein räumlich-funktionaler Zusammenhang zur Landwirtschaft besteht agrarheute.com berichtet. Zudem müssen wichtige Anforderungen, wie die Einhaltung raumordnender Rahmenbedingungen, beachtet werden.
Die Bundesregierung plant darüber hinaus eine Novelle des Baugesetzbuches (BauGB), die auch die Energiewende und den Wohnungsbau beschleunigen soll. Diese Vorschläge beinhalten die Privilegierung von Agri-PV-Anlagen, um die Genehmigungsprozesse zu beschleunigen und bürokratische Hürden abzubauen erneuerbareenergien.de erläutert. Eine Eisenbahn für größere Photovoltaikanlagen könnte nicht nur zur Energiewende beitragen, sondern auch den Platz des landwirtschaftlichen Anbaus effektiv nutzen.
Mit den Fortschritten in der Planung und den rechtlichen Rahmenbedingungen könnte der Bau dieser Agri-Photovoltaikanlage in Tannhausen ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger Energiegewinnung und landwirtschaftlicher Nutzung gleichzeitig sein.