Am 12. Februar 2025 fand in Neubrandenburg ein Auftritt von Friedrich Merz als Unions-Kanzlerkandidat statt. Erwartungsgemäß war die Veranstaltung ausverkauft, jedoch waren im hinteren Bereich des Saals einige Plätze leer. Trotz damit verbundener Herausforderungen lief das Event weitgehend planmäßig. Merz trat um 18:18 Uhr vor das Publikum, nachdem zuvor lokale und regionale CDU-Politiker sowie die frühere Olympiasiegerin Astrid Kumbernuss das Wort ergriffen hatten.
Bereits Stunden vor Beginn der Veranstaltung kündigte die Polizei eine Sperrung der Innenstadt an. Vor dem Veranstaltungsort versammelten sich etwa 150 bis 200 Demonstranten, die von rund 100 Polizeikräften überwacht wurden. Diese Proteste begleiteten die Diskussionen um Merz‘ politische Ansätze.
Politische Themen im Fokus
In seiner Rede behandelte Merz eine Vielzahl an Themen, darunter Migration, Wirtschaft, Steuern, Frieden und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Besonders betonte er die Rolle Deutschlands als Einwanderungsland. Laut Merz haben Einwanderer maßgeblich zum Wohlstand in vielen Regionen Deutschlands beigetragen. Allerdings forderte er eine gezielte Einwanderung in den Arbeitsmarkt und eine drastische Reduzierung der Migration in die Sozialsysteme. Merz selbst betonte, dass er nach der Bundestagswahl keine Gespräche mit der AfD führen wolle und nutzte im Verlauf seiner Rede Witze über die Grünen, was beim Publikum auf Zustimmung stieß.
Die aktuellen Umfragen zeigen die CDU/CSU bei etwa 30%, während die AfD bei 21% und die SPD bei knapp 15% liegen. Insbesondere bei Umfragen von YouGov lag die Union kurz vor der Wahl bei 29 Prozent, während die SPD 16 Prozent, die Grünen 12 Prozent und die Linke 6 Prozent erhielten.
Ereignisse während der Veranstaltung
Ein unvorhergesehenes Ereignis trat um 19:06 Uhr auf, als ein piepender Alarmton die Veranstaltung störte. Eine Frau wurde daraufhin aus dem Saal begleitet. Merz beendete seine Rede um 19:20 Uhr, die mit dem Singen der Nationalhymne ausklang. Seine Wahlkampftour führt ihn am 18. Februar nach Halle (Saale), mit einem Wahlkampfabschluss am 22. Februar in München. Die Bundestagswahl selbst findet am 23. Februar statt.
In der politischen Landschaft ist Friedrich Merz nicht nur für seine klare Haltung zur Einwanderung bekannt, sondern auch für seine Zuspitzungen und die Fähigkeit, im Rahmen seiner Reden verschiedene oft kontroverse Themen anzusprechen. Ein digitales Korpus politischer Reden, das seit 2019 im DWDS verfügbar ist, zeigt, dass die Analyse solcher Reden zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Hierin sind über 200 bedeutende politische Persönlichkeiten versammelt, was die Relevanz der Rede von Merz unterstreicht, die in der kommenden Wahl entscheidend sein könnte.