Medienpolitische Kontroverse: Hanounas Ankunft bei Europe 1 sorgt für Aufsehen

Veröffentlicht 1. Februar 2025, 14:21

Einfluss auf die lokale Politik: Cyril Hanouna in der Kritik

Die kürzliche Anstellung von Cyril Hanouna bei einem lokalen Radiosender hat zu Diskussionen geführt, ob die Präsenz des Moderators das politische Meinungsspektrum in der Region beeinflusst.

Ausgelöst wurde die Kontroverse zwei Tage nach dem Start einer Sendung unter der Leitung des Moderators, als die Rundfunkaufsichtsbehörde die Station daran erinnerte, dass sie sich gemäß den Vorschriften zur Ausgewogenheit verhalten müsse, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen.

Die Meinung von Medienbeobachtern ist gespalten, ob die Berufung von Cyril Hanouna an den lokalen Radiosender Teil einer politischen Strategie ist, die eine Annäherung zwischen verschiedenen politischen Lagern vor den Wahlen fördern soll.

Europe 1

In einem Schreiben, das von einem Journalisten öffentlich gemacht wurde, erinnert die Rundfunkaufsicht den Sender an seine Pflicht, die Nachrichtenbeiträge im Zusammenhang mit den Wahlen sachlich und ehrlich zu behandeln. Zudem wird gefordert, dass eine Vielfalt von Standpunkten in Meinungsdiskussionen sichergestellt wird.

Die Problematik der politischen Ausgewogenheit bei der lokalen Radiosendung von Cyril Hanouna wurde von Beobachtern kritisiert, die einen Mangel an Vielfalt zugunsten der extremen politischen Rechten bemängeln. Die Rundfunkaufsicht wurde nach der ersten Sendung der Sendung kontaktiert, bei der unter anderem Politiker wie der Bürgermeister von Béziers, Robert Ménard, und der ehemalige Premierminister Manuel Valls zu Gast waren.

Es wurden auch Beschwerden zu einer vorherigen Fernsehsendung eingereicht, bei der Hanouna versucht hatte, politische Vereinbarungen zwischen verschiedenen politischen Lagern zu vermitteln, was zu kontroversen Reaktionen führte.

Einige Experten sehen Parallelen zwischen den Medienaktivitäten des Senders und bekannten politischen Einflüssen in den USA. Diese Form der Medienpolitik, die deutlich vom Eigentümer gesteuert wird, erinnert an ähnliche Beispiele im internationalen Kontext, wie beispielsweise Fox News und dessen Unterstützung für Donald Trump.

(afp/joc)