Die Integration von Ita Airways in die Lufthansa-Gruppe schreitet voran. Lufthansa-Chef Carsten Spohr zeigt sich erfreut über diesen Schritt, auf den er bereits seit mehr als drei Jahren wartet. Ita Airways, die Nachfolgerin der insolventen Alitalia, wird nicht nur Teil der Lufthansa-Familie, sondern auch ein wichtiges Element zur Vernetzung von Vielflieger-Programmen und Streckennetzen innerhalb des Unternehmens. Flugpläne sollen koordiniert werden, und Ita-Flüge werden künftig an den gleichen Terminals wie Lufthansa-Jets in Frankfurt und München abgefertigt. Zudem wird der Flughafen Rom als sechstes Drehkreuz von Lufthansa etabliert.

Die Übernahme der früheren Alitalia war ein komplexer Prozess. Die EU-Kommission genehmigte unter Auflagen den Übernahmevertrag, um den Wettbewerb zu schützen. Der italienische Finanzminister bezeichnete den Deal als „historisch“. Lufthansa erwirbt 41 Prozent der Ita-Anteile für 325 Millionen Euro und plant, die vollständige Kontrolle über die Airline bis 2033 mit einer Gesamtinvestition von 829 Millionen Euro zu erlangen. Diese strategische Investition eröffnet Lufthansa neue Möglichkeiten im internationalen Luftverkehr, insbesondere für Routen nach Nordamerika, Asien und Afrika.

Marktpositionierung und Wettbewerbsbedingungen

Trotz der euphorischen Ansprache gibt es Herausforderungen. Lufthansa, ITA und deren Partner kontrollieren bereits die meisten Routen von Rom und Mailand nach Nordamerika. Daher muss die fusionierte Gesellschaft anderen Fluggesellschaften die Möglichkeit bieten, Nonstop-Flüge zwischen diesen Städten und zentralen europäischen Flughäfen einzurichten. Dies geschieht, um sicherzustellen, dass der Wettbewerb auf Langstreckenrouten zwischen Italien und den USA sowie Kanada erhalten bleibt.

Der italienische Finanzminister Giancarlo Giorgetti hebt hervor, dass mit dem Abschluss des Deals die Ära der staatlichen Subventionen für Ita Airways endet. Die italienische Regierung hatte das Unternehmen zuletzt 2021 übernommen, und mit der Übernahme durch Lufthansa wird eine dauerhafte finanzielle Stabilität angestrebt.

Integration und zukünftige Perspektiven

Die Integration von Ita Airways in die Lufthansa Group wird auch durch eine Kapitalerhöhung unterstützt, die exklusiv für die Lufthansa angeboten wurde. Diese Kapitalmaßnahme wird in den kommenden Monaten in Kraft treten und eine neue Satzung für ITA Airways einführen, die eine enge Zusammenarbeit mit Lufthansa und dem italienischen Ministerium für Wirtschaft und Finanzen regelt.

Mit 99 Flugzeugen und etwa 5000 Beschäftigten erwartet Spohr, dass Ital Airways noch in diesem Jahr Gewinne erwirtschaftet. Der Schwerpunkt wird verstärkt auf internationalem Geschäft und Tourismus ausgerichtet. Es wird sogar spekuliert, dass Lufthansa möglicherweise weitere Airlines wie die portugiesische TAP übernehmen könnte, um zusätzliche Destinationen in Südamerika zu erobern.

Die Entscheidung zur Integration von ITA Airways wurde gemischt aufgenommen, insbesondere vor dem Hintergrund der intensiven Wettbewerbsbedingungen im europäischen Luftverkehr, wo Rifen wie easyJet bereits expandieren. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Entwicklung und Marktverhältnisse in Südeuropa genau zu beobachten.

Insgesamt stellt die Übernahme von Ita Airways durch Lufthansa einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und zur strategischen Neuausrichtung in einem herausfordernden Markt dar. Die Entwicklungen in der Branche könnten sich als wegweisend für die Zukunft des europäischen Luftverkehrs erweisen.

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