Die Stadtbibliothek Landau plant die Einführung einer Saatgutbibliothek, die interessierten Bürgern die Möglichkeit bieten soll, kostenlos Samen für Garten und Balkon auszuleihen. In der Zeit von Februar bis April/Mai können die Teilnehmenden bis zu drei Tütchen Saatgut ausleihen, ohne dass ein Bibliotheksausweis erforderlich ist. Das Ziel dieses innovativen Projekts besteht darin, nach der Ernte einen Teil der neuen, getrockneten und beschrifteten Samen zwischen September und November zurückzubringen. So wird sichergestellt, dass auch andere Gärtner im folgenden Jahr von der Saatgutbibliothek profitieren können. rheinpfalz.de berichtet, dass diese Initiative den Austausch von regionalem und samenfestem Saatgut fördern möchte, um damit die lokale Gartenkultur zu stärken.
Am Donnerstag, den 23. Januar, findet um 19 Uhr ein Vortrag von Frank Schmitt vom Verein „Freie-Saaten e.V.“ statt, der ein Kooperationspartner des Projekts ist. Der Vortrag wird sich mit der Thematik des samenfesten Saatguts und dessen Gewinnung befassen. Zudem werden wichtige Informationen zur Pflanzeneinteilung und Botanik vermittelt. Die Interessierten haben die Gelegenheit, Fragen zu stellen, um mehr über diese nachhaltige Praxis zu erfahren. Der Eintritt zum Vortrag ist frei, doch eine Anmeldung per E-Mail an stadtbibliothek@landau.de wird erbeten, um die Anzahl der Teilnehmer besser planen zu können. wochenblatt-reporter.de hebt hervor, dass diese Veranstaltung Teil eines größeren Engagements ist, urbane Gartenprojekte zu unterstützen.
Über die Saatgutbibliothek
Die Saatgutbibliothek wird im Erdgeschoss der Stadtbibliothek in Landau hinter dem Regal mit neuen Sachbüchern eingerichtet. Die Ausleihe erfolgt solange der Vorrat reicht und soll im Anschluss an die Erntezeit eine neue Dimension des Gärtnerns ermöglichen. Das Konzept einer Saatgutbibliothek ist nicht neu. Bereits 2022 wurde die erste Saatgutbibliothek in München eröffnet, die sich ebenfalls dem Ziel verschrieben hat, den Austausch und die Vermehrung von Kulturpflanzen zu fördern. Diese Praxis ist besonders wichtig, da die Tradition des Saatgutaustauschs durch die industrialisierte Landwirtschaft zunehmend gefährdet wird. urbane-gaerten-muenchen.de beschreibt, dass die Verfügbarkeit von nicht patentiertem Saatgut, das der Allgemeinheit zugänglich ist, eine der Grundlagen für solche Initiativen darstellt.
In München wurden darüber hinaus Veranstaltungen und Workshops angeboten, um die Teilnehmenden von der Aussaat bis zur Ernte zu unterstützen. Solche zusätzlichen Angebote könnten auch in Landau als Teil der Saatgutbibliothek in Zukunft in Betracht gezogen werden. Die Stadtbibliothek in Landau erhofft sich durch diese Initiative nicht nur eine stärkere Vernetzung der Gärtner, sondern auch eine umfassendere Sensibilisierung für die Bedeutung von samenfestem und lokalem Saatgut.