Ein Fall von Betrug erschütterte die Intermarché-Filiale auf Oléron, als zwei Männer dabei erwischt wurden, wie sie mithilfe eines gefälschten Schlüssels kostenlos Treibstoff entnahmen. Laut Intermarché wurden zwischen September 2023 und der Festnahme der beiden Männer im November 2023 insgesamt 18800 Liter Diesel gestohlen, während die Täter angaben, nur „10000 Liter“ Treibstoff entnommen zu haben.
Verkauf für einen Euro pro Liter
Der Vater der Familie rechtfertigte sein Handeln damit, dass er einige Liter für sich und seine Familie behalten habe und den Rest für 1 Euro pro Liter verkauft habe. Er hatte zwei Tanks mit je 1000 Litern in seinem Lieferwagen installiert. Florian Horru, der Filialleiter des Supermarktes und Nebenkläger im Prozess, entdeckte den Betrug, als er das Überwachungsvideo des Geländes analysierte. Er betonte vor Gericht, dass er deswegen nachts nicht mehr schlafen konnte.
Die beiden Männer nutzten den gefälschten Schlüssel, um Zugriff auf die Zapfsäulen zu erhalten und die elektrischen Kabel zu manipulieren. Nachdem sie diese Manipulation durchgeführt hatten, konnten sie ihre Tanks ohne Rückstände füllen. Wie sie an den gefälschten Schlüssel gekommen sind, konnte der Vater nur vage beantworten. Angeblich haben sie diesen von einem „Rumänen“ für 500 Euro nahe Bordeaux erhalten. Die Intermarché-Filiale besitzt selbst nur zwei identische Schlüssel für ihre Zapfsäulen, betonte Florian Horru.
Sechs Monate Gefängnis für den Vater
Die beiden Männer haben angeblich keine anderen Tankstellen in der Region bestohlen. Die Handyortung von Ludovic C. bewies, dass der Vater des Familienunternehmens acht Mal auf der Insel Oléron war. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Haftstrafe von sechs Monaten auf Bewährung für den Anfang zwanzigjährigen Ersttäter. Ludovic C., der bereits vier Mal verurteilt wurde, sollte zu einer Haftstrafe von insgesamt 12 Monaten verurteilt werden, davon sechs Monate auf Bewährung.
Das Strafgericht von La Rochelle folgte schließlich den Forderungen der Staatsanwaltschaft und verurteilte den Vater zu sechs Monaten Gefängnis, was mit der Anbringung einer elektronischen Fußfessel einhergeht.
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