Ute Riester, Vorstandsmitglied im Dekanatsrat Erding, hat ein neues Projekt angekündigt: einen inklusiven Gottesdienst in leichter Sprache, der sowohl für Menschen mit als auch ohne Behinderung zugänglich sein soll. Laut Süddeutsche Zeitung fand der erste Gottesdienst dieser Art bereits im Juli 2024 im Pfarrgarten in Taufkirchen statt und wurde sehr gut angenommen. Pater Pawel Kruczek begleitete den Gottesdienst und schuf mit seiner offenen Haltung eine positive Atmosphäre.

Der nächste inklusive Gottesdienst ist für Sonntag, den 30. März, in St. Vinzenz in Erding-Klettham geplant. Pater Pawel kann an diesem Tag leider nicht teilnehmen, da er anderweitig verpflichtet ist. An seiner Stelle wird ein Wortgottesdienst ohne die Wandlung von Brot und Wein gefeiert. Der Bibeltext wird das Evangelium vom Barmherzigen Vater und dem verlorenen Sohn sein. Um den Barrieren der Sprache entgegenzuwirken, stammt die Vorlage für den Vortrag in einfacher Sprache aus verschiedenen Online-Ressourcen, die inklusive Texte zur Verfügung stellen. Organist Robert Grüner wird die musikalische Begleitung übernehmen.

Inklusion in der Kirche

Im Rahmen der kürzlich durchgeführten Dekanatsreform wurden die Dekanate Erding und Dorfen zu einem neuen Dekanat Erding zusammengelegt. Pfarrer Martin Ringhof wurde zum Dekan ernannt, und das Dekanatsteam ist aktiv mit der Strukturentwicklung beschäftigt. Die Erzdiözese München und Freising hat zudem einen speziellen Pastoralbereich eingerichtet, der sich mit dem Thema „Menschen mit Behinderung“ auseinandersetzt und die Kirchengemeinden in Fragen der Inklusion unterstützt.

Riester ist überzeugt von der Notwendigkeit, Inklusion in der Kirche zu fördern. Sie besuchte kürzlich einen inklusiven Gottesdienst in München und nahm Kontakt zum Verein „Kunterbunte Familien“ aus Taufkirchen auf, um weitere Inspiration zu finden. In diesem Sinne sind auch weitere Inklusionsgottesdienste für die Monate Mai und September in Taufkirchen geplant, um die Teilhabe aller Gemeindemitglieder zu gewährleisten.

Gesellschaftliche Relevanz

Die Bedeutung der Inklusion wird nicht nur auf kirchlicher, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene zunehmend thematisiert. Die UN-Behindertenrechtskonvention trat 2008 in Kraft und hat das Bewusstsein für Inklusion in der Gesellschaft sowie in kirchlichen Gemeinschaften erhöht. Dennoch sind Fortschritte in der Integration, Gleichstellung und Inklusion von Menschen mit Behinderung in Kirche und Diakonie weiterhin unzureichend, wie EKD berichtet.

Eine Fachtagung hat kürzlich erörtert, wie sich Kirche und Diakonie inklusiv weiterentwickeln können, wobei das Ziel der aktiven Förderung von Teilhabe und Teilgabe in den Fokus rückt. Die Theologie hinter diesen Bestrebungen beruht auf der Überzeugung, dass jeder Mensch ein Geschöpf Gottes ist. Dabei sollte die Praxis der Teilhabe von Menschen mit Behinderung in kirchlichen Gruppen, Berufen und Leitungsgremien fördern, um eine inklusive Gemeinschaft zu schaffen.

Für weitere Informationen zu den inklusiven Gottesdiensten steht die E-Mail-Adresse ute.riester@gmx.de zur Verfügung. Der inklusive Gottesdienst am 30. März beginnt um 11 Uhr in St. Vinzenz, Vinzenzstraße 1, Erding.