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In Heiligenstadt bleiben Herkunft von Museumsgütern ungewiss

Ursprung von Kunstobjekten im Eichsfeldmuseum bleibt unklar

In Heilbad Heiligenstadt gibt es weiterhin Unklarheit über die Herkunft von hunderten Kunstobjekten im Eichsfeldmuseum. Die ersten Projektergebnisse des Erstcheck-Projekts des Museumsverbandes Thüringen zeigen, dass die Provenienz dieser Objekte noch nicht eindeutig geklärt ist. Das Projekt zielt darauf ab, die Herkunftsgeschichte von Kunstwerken in 17 Museen in Thüringen zu erforschen.

Unsicherheit im Eichsfeldmuseum Heiligenstadt

Im Eichsfeldmuseum Heiligenstadt wurden insgesamt 463 Zugänge überprüft, die zwischen 1933 und 1945 in den Museumsbestand gelangten. Direktor Gideon Haut gab an, dass von diesen Zugängen 22 Fälle besonders bedenklich seien und einer eingehenderen Untersuchung bedürfen. Es besteht der Verdacht, dass diese Objekte möglicherweise unrechtmäßig erworben wurden.

Untersuchung von Inventarbüchern und Bedarf an weiteren Forschungen

Die Forscher konzentrierten sich auf die Analyse der Inventarbücher im Eichsfeldmuseum. Haut betonte, dass viele Einträge bis zum Jahr 1933 reichten, danach jedoch auffälligerweise weniger Verzeichnisse vorhanden seien. Insbesondere der Zeitraum ab 1933 müsse genauer erforscht werden. Es wurde festgestellt, dass sich im Museum bedeutende Sammlungen von Werken jüdischer Fotografen befinden, deren Herkunft kritisch zu betrachten ist, was weiterführende Forschung notwendig macht.

Kein unmittelbarer Handlungsbedarf im Literaturmuseum „Theodor Storm“

Das Literaturmuseum „Theodor Storm“ weist vorläufig keine Raubkunst in seinem Bestand auf. Obwohl rund 150 Objekte untersucht wurden und vereinzelt Verdachtsfälle auftraten, besteht laut Haut kein sofortiger Handlungsbedarf. Dennoch ist es von Bedeutung, die Forschungen fortzusetzen, da das Museum vor 1945 entstandene Objekte besitzt. Trotz seiner Eröffnung im Jahr 1988 umfasst das Inventar antikes Mobiliar und historische Bücher, die möglicherweise auf NS-Raubgut zurückgehen.

Maßnahmenplan und weitere Untersuchungen erforderlich

Derzeit fehlen laut Haut finanzielle Mittel, um die Forschung fortzusetzen. Jedoch können die derzeitigen Ergebnisse als Grundlage für Förderanträge verwendet werden. Zudem plant Haut, die Forschungsergebnisse transparent zu machen, indem Objekte in der Dauerausstellung mit Hinweisen zur Provenienzforschung versehen werden. Auch wenn die Mehrheit der Objekte sich im Depot befindet, ist geplant, diese Schritte zu ergreifen.

Nächste Schritte in der Provenienzforschung

Die Untersuchungen im Eichsfeldmuseum und im Literaturmuseum „Theodor Storm“ sind Teil eines größeren Projekts zur Erforschung der Herkunft von Kunstobjekten in Thüringen. Es ist geplant, weitere 15 Museen im Bundesland einer ähnlichen Prüfung zu unterziehen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Provenienz von Kunstwerken aufzuklären und eine transparente Aufarbeitung der Vergangenheit zu ermöglichen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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