Am 09.01.2025 führten die Grünen in Düsseldorf-Bilk eine ungenehmigte Guerilla-Marketing-Aktion durch. Dabei wurde ein beeindruckendes Wahlplakat mit dem Bild von Robert Habeck auf ein städtisches Stadtteilzentrum projiziert. Die Projektion zeigte den Bundesminister vor einem grünen Hintergrund, gekleidet in einem blauen Sakko und einem schwarzen T-Shirt. Das gigantische Plakat maße etwa zehn Meter in der Breite und sechs Meter in der Höhe und enthielt die Botschaften „Bündniskanzler“ sowie „Ein Mensch. Ein Wort.“ Die Durchführung dieser Aktion geschah aus einem Kleintransporter heraus, ausgestattet mit einem leistungsstarken Beamer.

Obwohl die Stadt Düsseldorf bestätigte, dass für diese Aktion keine Genehmigung vorlag, wurden keine Ermittlungen eingeleitet. Es wurde festgestellt, dass keine Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung von der Aktion ausgingen. In München hingegen sieht die Lage anders aus. Hier ermittelt die Polizei aufgrund einer ähnlichen Projektion am ikonischen Siegestor, die möglicherweise zu einem Bußgeld für die verantwortlichen Grünen führen könnte.

Reaktionen auf die Aktionen

Die Münchener Grünen äußerten sich kritisch gegenüber der Projektion von Habecks Porträt am Siegestor. Üblicherweise steht das „Team Robert“ fest hinter Habeck, doch die Parteifreunde waren über die Durchführung dieser Aktion nicht informiert. Die Wahl des Siegestors als Projektionsort wurde ebenfalls hinterfragt. Insbesondere der CSU-Generalsekretär Martin Huber kritisierte die Aktion als „Größenwahn“ und bezeichnete die Botschaft als „selbstverliebt“. In München ist die Wahlwerbung auf Denkmälern grundsätzlich nicht genehmigungsfähig, was zu möglichen Verstößen gegen die Plakatierungsverordnung führt.

Der Düsseldorfer Grünen-Ratsherr Thorsten Graeßner verteidigte hingegen die Düsseldorfer Aktion und nannte sie „frisch und frech“. Immerhin seien durch die Projektion keine Schäden entstanden. Diese Art von Guerilla-Marketing, wie sie beispielsweise in urbanen Wahlkreisen verwendet wird, strebt an, eine Botschaft an Wähler zu vermitteln, die gewöhnliche Werbung ignorieren. Kreativität und die Einzigartigkeit der Botschaft sind in diesen Fällen entscheidend, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Der Kontext der Guerilla-Marketing-Strategien

Guerilla-Marketing umfasst eine Vielzahl von unerwarteten und einnehmenden Methoden, wie Street Art, Flash Mobs oder die Verwendung von Aufklebern. Vor Kampagnenstarts ist es ratsam, Ideen mit Personen ohne Vorkenntnisse zu testen, um sicherzustellen, dass die Botschaft klar und nicht beängstigend ist. Die Vorgehensweise sollte im Falle von Problemen anpassbar sein.

Die Dokumentation solcher Aktionen kann auch hilfreich sein, um die Reichweite und das Feedback zu erhöhen. Während die Düsseldorfer Aktion möglicherweise den Nerv der Zeit getroffen hat, bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen sie auf die politische Landschaft und die Wählerwahrnehmung haben wird. Guerilla-Marketing kann in der Politik sowohl Chancen als auch Risiken bergen.