Die Welt der Kreuzfahrtschiffe und Luxusyachten steht im krassen Gegensatz zur harten Realität, die die Crewmitglieder erleben. Während Passagiere Traumreisen genießen, kämpfen Besatzungsmitglieder mit niedrigen Löhnen und Heimweh. Diese Situation spiegelt sich auch in der Fernsehkultserie „Das Traumschiff“ wider, die die Thematik des Massentourismus auf hoher See beleuchtet. Im Laufe der Geschichte waren Schiffe schon immer Symbole von Reichtum und Macht, angefangen mit Miniaturmodellen aus Gold und Silber, die einst die Tafeln der Fürsten in Frankreich schmückten.
Das Bayerische Nationalmuseum in München hat sich mit der Ausstellung „Traumschiffe der Renaissance. Schiffspokale und Seefahrt um 1600″ auf neues Terrain begeben. Die Ausstellung präsentiert nicht nur Meisterwerke der Gold- und Silberschmiedekunst, sondern auch Gemälde, Grafiken und Navigationshilfen wie Atlanten und Kompass. Ein Highlight der Schau ist das Goldene Schiff der Ludwig-Maximilians-Universität München, ein kunstvoll gestaltetes Goldschmiedewerk, das auf festlichen Tafeln Wein servierte.
Ein weiteres bemerkenswertes Exponat ist der silbervergoldete Schiffspokal, den der junge Erzherzog Ferdinand von Österreich der Universität Ingolstadt schenkte. Das Tafelschiff begleitete die Universität auf ihrer langen Reise von Ingolstadt nach Landshut und schließlich nach München. Neben diesen historischen Schätzen begeistert auch das Wiener Automatenschiff Kaiser Rudolf II. des Augsburger Goldschmieds Hans Schlottheim, ein beeindruckendes Kunstwerk.
Die Bedeutung der Schifffahrt nahm mit dem wachsenden Handel zwischen den Kontinenten im Laufe der Zeit zu. Die Adeligen Europas schätzten Miniaturmodelle von Großseglern aus Goldschmiedezentren wie Augsburg und Nürnberg. Doch die glorreiche Vergangenheit der Seefahrt ist auch mit dunklen Kapiteln verbunden, wie dem Sklavenhandel und den Auswirkungen der Kolonialisierung. Trotz technischer Fortschritte im Schiffsbau blieben die Risiken der Seefahrt stets präsent, was dazu führte, dass Seeversicherungen wie die der Welser abgeschlossen wurden.
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