Julian Nagelsmann, der im März überraschend Leon Goretzka und Mats Hummels nicht für die Fußball-Nationalmannschaft berücksichtigt hatte, deutet geringe Hoffnungen auf eine mögliche Teilnahme der beiden Spieler an der EM an. Der Bundestrainer betonte, dass es seine Aufgabe sei, eine Mannschaft zusammenzustellen, in der jeder Spieler zu 100 Prozent in seine Rolle passe. Dies könne bedeuten, dass Spieler wie Goretzka und Hummels, trotz ihrer Leistungen in ihren Vereinen, nicht für das Turnier nominiert werden.
Bei den Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande hatte Nagelsmann auf etablierte Spieler wie Goretzka und Hummels verzichtet und stattdessen jungen Talenten wie Waldemar Anton und Maximilian Mittelstädt eine Chance gegeben. Robert Andrich wurde auf der Position von Goretzka neben Toni Kroos im defensiven Mittelfeld eingesetzt.
Nagelsmann versicherte, dass Goretzka und Hummels keine schlechten Charaktere seien und lobte besonders die Leistungen von Hummels in dieser Saison. Dennoch betonte der Bundestrainer die Notwendigkeit, die passenden Spieler für die geplanten Rollen zu finden. Nach den enttäuschenden Länderspielen im November hatte Nagelsmann umfangreiche personelle Veränderungen vorgenommen und setzte auf eine klare Rollenaufteilung im Team mit etablierten Spielern und motivierten Herausforderern.
Die Entscheidung über den endgültigen EM-Kader wird Mitte Mai bekannt gegeben, kurz vor dem letzten Bundesliga-Spieltag. Nagelsmann wird dabei voraussichtlich bis zu 26 Spieler nominieren können, abhängig von einer bevorstehenden UEFA-Entscheidung. Die Frage, ob er das volle Kontingent ausschöpft oder sich für einen 23-Mann-Kader entscheidet, den er für eine bessere Team- und Trainingssteuerung bevorzugt, hat der Bundestrainer noch nicht getroffen.