Ein Monat nach dem Verbot: So reagieren Schulen im Landkreis München auf das Gendern

Seit dem 1. April gilt das Verbot des Genderns an bayerischen Behörden und Schulen, wie von der bayerischen Staatsregierung beschlossen. Dies schließt auch die Schulen im Landkreis München ein. Bisher genderten die Schulen jedoch nicht aktiv, wodurch das Gesetz keine signifikanten Auswirkungen auf den Schulalltag hat. Die Schulleiter begrüßen neutrale Formulierungen wie „Lehrkräfte“ als geeignete Alternativen.

Einige Schulen, wie das Ernst-Mach-Gymnasium in Haar, haben bislang Doppelpunkte verwendet und planen, weiterhin sprachliche Mittel zu nutzen, um geschlechtergerecht anzusprechen. Trotz des Verbots ist ein Verstoß innerhalb der Kollegien nicht geahndet, und Schüler müssen keine Punktabzüge in Prüfungen befürchten. Die Schulleiter äußern Bedenken gegenüber dem Gesetz und empfinden es als überflüssig angesichts anderer gesellschaftlicher Herausforderungen.

Die Lehrkräfte am Lise-Meitner-Gymnasium Unterhaching setzen auf Gespräche mit den Schülern, um die Intention hinter der Vereinheitlichung zu erläutern und ihren Freiraum zu betonen. Verbote könnten eher zur Gegenwehr anregen, wie auch die Schulleiterin des Ernst-Mach-Gymnasiums, Gabriele Langner, betont. Die Umsetzung des neuen Gesetzes wird zwar respektiert, aber die angemessenen Konsequenzen bei einem Verstoß sind unklar. In einigen Schulen beobachtet man bereits eine Konsequenz des Nicht-Genderns, indem Lehrerinnen von sich als Lehrer sprechen.