Die Städte München und Nürnberg ergreifen Maßnahmen, um gegen achtlos abgestellte E-Scooter vorzugehen. Die zunehmende Präsenz von Elektrorollern in den Innenstädten hat zu Konflikten geführt, da sie oft unkontrolliert auf Gehwegen oder in anderen öffentlichen Bereichen stehen. Um dieses Problem anzugehen, haben die Städte Pläne zur Einführung strengerer Auflagen für die Nutzung von E-Scootern angekündigt.
In München ist geplant, bis 2026 insgesamt 675 Abstellflächen im gesamten Stadtgebiet einzurichten. Diese speziellen Bereiche sollen dafür sorgen, dass die E-Scooter nur innerhalb dieser Zonen abgestellt werden dürfen. Außerhalb dieser Bereiche wird es nicht möglich sein, den Leihvorgang abzuschließen, und die Gebühr für die Nutzung wird weiterhin berechnet. Langfristig strebt die Stadt an, dass Mikromobilitätsfahrzeuge nur noch auf dafür vorgesehenen Flächen abgestellt werden dürfen, insbesondere in stark frequentierten Gegenden mit vielen Nutzungskonflikten.
Auch Nürnberg plant ähnliche Maßnahmen, um das Problem der achtlos abgestellten E-Scooter anzugehen. Die Stadt wird öffentliche Verträge mit den fünf Verleihern der Elektroroller unterzeichnen, in denen diese sich verpflichten müssen, die Technologie bereitzustellen, damit die Roller nur in bestimmten Bereichen der Altstadt und Kernstadt abgestellt werden können. Durch diese Maßnahmen soll die Anzahl der E-Scooter in Nürnberg von derzeit 6.000 auf 4.000 begrenzt werden.
In München, wo derzeit 18.698 E-Scooter registriert sind, werden zusätzlich zu den bereits bestehenden Standorten bis 2026 weitere 375 Abstellflächen geschaffen. Dies entspricht bis zu 125 neuen Abstellflächen pro Jahr. Die Stadt plant, die Abstellsituation deutlich zu verbessern, indem sie die Abstellmöglichkeiten digital steuert.
Die Städte München und Nürnberg haben klargestellt, dass derzeit kein Verbot für E-Scooter geplant ist. Allerdings verfolgen sie aufmerksam die Situation, insbesondere in Bezug auf Unfälle mit sehbehinderten Personen. Um solche Zwischenfälle zu vermeiden, sollen die aktuellen Selbstverpflichtungserklärungen bis 2024 überarbeitet werden, um digitale Lösungen wie Warnsysteme für sehbehinderte Menschen zu integrieren. Die Städte betonen die Bedeutung der digitalen Steuerung der E-Scooter-Angebote zur Verbesserung der Abstellsituation in den Innenstädten.