Die Universität der Bundeswehr München (UniBw M) hat sich als Partner des europäischen GENIUS-Projekts etabliert, das eine Revolution in der Erkennung von Bedrohungen auf dem Gefechtsfeld zum Ziel hat. Dieses Projekt wird koordiniert von GMV Aerospace and Defence und erhält finanzielle Unterstützung von der Europäischen Kommission über den Europäischen Verteidigungsfonds. Die Initiative zielt darauf ab, die systematische Erkennung von improvisierten Sprengsätzen, Blindgängern und Landminen durch den Einsatz innovativer Technologien zu verbessern. Im Rahmen des Projekts arbeiten 18 führende europäische Unternehmen und Hochschulen zusammen, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit beim Bedrohungsmanagement erheblich zu erhöhen.
Der wissenschaftliche Partner der UniBw M, Prof. Peter Stütz, leitet das Team, das an der Schnittstelle zwischen unbemannten Plattformen, moderner Sensorik und künstlicher Intelligenz arbeitet. Das Konsortium plant, in den nächsten 36 Monaten Lösungen zu entwickeln, die den Einsatz von Drohnen in gefährlichen Einsatzgebieten optimieren sollen. Über die ersten Schritte des Konsortiums wurde bereits in einem Workshop im Januar 2025 diskutiert, in dem der Projektplan sowie ethische und sicherheitstechnische Rahmenbedingungen thematisiert wurden.
Rolle des Europäischen Verteidigungsfonds
Der Europäische Verteidigungsfonds (EVF) spielt eine entscheidende Rolle in der Förderung solcher innovativer Projekte. Laut Angaben von germany.representation.ec.europa.eu betont Margrethe Vestager die Schlüsselrolle des EVF für die technologische Souveränität und strategische Autonomie im Verteidigungsbereich. Im Jahr 2021 standen zunächst 930 Millionen Euro zur Verfügung, die um 290 Millionen Euro aus dem Jahr 2022 aufgestockt wurden. Ingesamt ist der EVF mit einem Budget von 7,953 Milliarden Euro ausgestattet und fördert zu einem Drittel kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
Im aktuellen Arbeitsprogramm 2025 der Europäischen Kommission, das über 1 Milliarde Euro für Forschungs- und Entwicklungsprojekte bereitstellt, werden einzelne Bereiche wie Bodenkampf, Weltraum und Luft- sowie Seekampf fokussiert. Dies steht im Einklang mit den Prioritäten, die im Strategischen Kompass der Mitgliedstaaten vereinbart wurden, und enthält auch neue Herausforderungen in Bezug auf autonome Technologien und interaktive Systeme.
Ausblick und Zukunftsperspektiven
Das GENIUS-Projekt ist ein exemplarisches Beispiel für den verstärkten Einsatz von Forschung und Technologie zur Verbesserung der Sicherheit auf dem Gefechtsfeld. Die geplanten Entwicklungen könnten nicht nur das Risiko für militärisches Personal reduzieren, sondern auch die Effizienz von Einsätzen in den unterschiedlichsten Szenarien nachhaltig verbessern. In den kommenden Monaten wird das Konsortium weiterhin an Lösungen arbeiten, die den militärischen Einsatz revolutionieren könnten und somit auch die Verteidigungsfähigkeit der EU-Staaten stärken.
Durch die Kooperation zwischen Forschungseinrichtungen und der Industrie wird ein Schritt in Richtung einer gemeinsamen europäischen Verteidigungsstrategie unternommen, die dringend benötigte Innovationen vorantreibt und gleichzeitig den technologischen Rückstand in kritischen Bereichen reduziert. Die Entwicklung modernster Technologien, wie sie durch das GENIUS-Projekt gefördert wird, ist von grundlegender Bedeutung für die zukünftige Sicherheitsarchitektur Europas.