München

Der Einfluss des Body Count auf Partnerschaften – Beziehungsexpertin klärt auf

Warum der «Body Count» in sozialen Medien problematisch ist

Der Begriff «Body Count» taucht immer häufiger in den sozialen Medien auf und wirft Fragen auf, die weit über den reinen Zahlenwert hinausgehen. Die Psychologin und Beziehungs-Expertin Stella Schultner erklärt, warum dieser Ausdruck Intimität auf eine rein quantitative Ebene reduziert und somit eine problematische Dimension annimmt.

Fragt man Stella Schultner nach der Bedeutung des «Body Count», erläutert sie, dass dieser ursprünglich aus dem militärischen Bereich stammt und die Anzahl der getöteten Gegner bezeichnete. Heutzutage hat sich der Begriff in den sozialen Medien und der Online-Dating-Szene manifestiert, nunmehr in Bezug auf die Anzahl der Sexualpartner einer Person.

Ein Beispiel verdeutlicht die Tragweite dieses Ausdrucks: Ein Body Count von acht bedeutet, dass eine Person bisher intimen Kontakt mit acht individuellen Partnern hatte. Diese reduktionistische Darstellung von Intimität auf reine Zahlen hat vor allem in der Jugend einen Stellenwert, in dem Sexualerfahrung mitunter als Statussymbol dient. Doch ältere Generationen betrachten dieses Thema oft distanziert oder als unangebracht.

Was den «Body Count» besonders heikel macht, ist die Rolle, die er bei der Partnerwahl und -beurteilung einnimmt. Ein hoher Body Count kann für manche Menschen abschreckend sein, da er mit Vorurteilen und Assoziationen von Promiskuität verknüpft ist. Doch Stella Schultner betont, dass die Anzahl der sexuellen Partner nichts über die Beziehungsfähigkeit einer Person aussagt. Es ist vielmehr von individuellen Einstellungen und Vorlieben abhängig, welcher Body Count als akzeptabel empfunden wird.

Die Problematik des «Body Count» ergibt sich auch aus den gesellschaftlichen Geschlechternormen, die dazu führen, dass Frauen und Männer unterschiedlich bezüglich ihrer sexuellen Erfahrungen beurteilt werden. Frauen werden oft negativ bewertet und stigmatisiert, während Männer mit ihren Erlebnissen oft angeben können. Diese Doppelmoral basiert auf veralteten Geschlechterstereotypen und moralischen Urteilen, die zu einer objektivierten Darstellung von Intimität führen.

Stella Schultner plädiert dafür, den «Body Count» nicht als Maßstab für persönliche Intimität zu verwenden, sondern vielmehr als individuelle Erfahrung zu betrachten. Jeder Mensch hat das Recht, seine eigenen sexuellen Erfahrungen zu machen, unabhängig von Geschlecht und gesellschaftlichen Erwartungen. Es lohnt sich, einen reflektierten Umgang mit Intimität zu pflegen, der Respekt und Akzeptanz für die Vielfalt menschlicher Beziehungen beinhaltet.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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