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Dawonia sagt Nein zum Neubau: Gründe und Auswirkungen im Interview mit Unternehmens-Chef Claus Lehner

Die Münchner Wohnungsgesellschaft Dawonia, entstanden aus der GBW Gruppe der BayernLB, hat beschlossen, keine neuen Wohneinheiten mehr zu errichten. Trotz der Fertigstellung einiger bereits geplanter Projekte wird es keine neuen Bauvorhaben geben, was einen markanten Kurswechsel für das Unternehmen darstellt. Claus Lehner, der CEO von Dawonia, führte in einem Interview die Beweggründe für diese Entscheidung näher aus.

Lehner betonte die langjährige Bautradition des Unternehmens, das seit 85 Jahren kontinuierlich Wohnungen errichtet hat. Jedoch sind die gegenwärtigen Gegebenheiten derart schwierig geworden, dass Dawonia gezwungen ist, diesen Schritt zu gehen. Die gestiegenen Baukosten spielen hierbei eine entscheidende Rolle, da sie bei Spitzenzeiten bis zu 5500 Euro pro Quadratmeter betrugen. Im Vergleich zu früheren Jahren, in denen die Kosten deutlich niedriger waren, macht das den Neubau finanziell unrentabel.

Erschwerend kommt hinzu, dass Dawonia aufgrund der aktuellen Lage in Bayern einige bereits geplante Bauprojekte vorerst auf Eis legen musste. Die Entwicklung der Zinsen sowie die massiv gestiegenen Baukosten haben das Unternehmen in eine finanziell schwierige Situation gebracht, die das neu errichtete Wohnraumangebot beeinträchtigt. Die Politik und die damit einhergehenden strengen regulatorischen Anforderungen stellen ebenfalls eine große Herausforderung für die Bauindustrie dar.

Trotz der Bemühungen der Bundesregierung, den Wohnungsbau zu beschleunigen und zu unterstützen, fehlt es nach Ansicht von Lehner an effektiven Maßnahmen, um die Branche tiefgreifend zu entlasten. Die Digitalisierung könnte hierbei auch eine wichtige Rolle spielen, doch es besteht noch erheblicher Verbesserungsbedarf, insbesondere in Bayern, wo es immer noch keinen digitalen Bauantrag gibt. Erlangen wird als eine Kommune hervorgehoben, die trotz schwieriger Umstände erfolgreich ist in ihrer Zielsetzung bezüglich des Wohnungsbaus.

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