Die Gemeinde Bernterode/Schacht in Eichsfeld ehrt die langjährige Tradition des Kalibergbaus, die jedoch mit der Schließung des Schachtes Bischofferode vor drei Jahrzehnten ein abruptes Ende fand. Seitdem haben ehemalige Bergleute neue berufliche Wege einschlagen müssen oder wurden vorzeitig in den Ruhestand geschickt. Obwohl in Bernterode seit über einem Jahrhundert kein Bergbau mehr betrieben wird und die einstige Postanschrift „Schacht“ nicht mehr existiert, steht der Förderturm als symbolisches Relikt vergangener Tage noch immer.
Der Schacht „Sachsen“ und der umliegende Rückstandberg, mit einer einzigartigen Bewachsung von Birken, stehen als sensible Erinnerung an die Natur im Raum. Die Vorstellung, dass diese Orte durch bevorstehende Bergbauaktivitäten bedroht sein könnten, wirft Bedenken auf, wie viel Natur dabei verloren gehen würde. Die Vergangenheit zeigt eindeutig, dass eine Wiederaufnahme des Bergbaus an diesem Standort nicht vertretbar wäre.
Die aktuelle Diskussion konzentriert sich darauf, wie ein Schacht, der jahrzehntelang als unsicher galt, plötzlich wieder in Betrieb genommen werden könnte. In Bernterode haben Familien, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verloren haben, eine neue Heimat gefunden. Diese Menschen, die mittlerweile hochbetagt sind, haben in Bernterode ihr Leben aufgebaut und möchten nicht sehen, wie ihre letzte Zuflucht möglicherweise einem profitgetriebenen Bergbauprojekt geopfert wird. Trotz weitreichender Ablehnung im gesamten Landkreis richtet sich die Frage an die Investoren, wie viel Empathie und Herzlosigkeit es bedarf, um das Leben dieser Familien und Kinder zu ignorieren.
Die Bewohner Bernterodes haben die Möglichkeit, ihre Meinung und Bedenken auszudrücken, indem sie Texte und Fotos an die Redaktion senden. Durch die Kontaktaufnahme mit der Funke Medien Thüringen, Lokalredaktion Eichsfeld, können Bürger ihre Stimme zu den Zukunftsplänen von Südharz Kali für das Eichsfeld äußern. Leserbriefe werden als wichtiger Bestandteil der Meinungsäußerung angesehen und können dazu beitragen, die Diskussion über den geplanten Bergbau in der Region zu bereichern.