München

Ansturm auf begehrte Mietwohnung: 100 Interessenten in München

Eine Wohnung in München hat kürzlich enormes Interesse geweckt, als über 100 Menschen geduldig in einer Schlange standen, die sich bis zur Bäckerei Stemerowitz im Lehel erstreckte. Das ungewöhnliche Gedränge fand jedoch nicht für Backwaren, sondern für eine Mietwohnung statt. Die angebotene Wohnung in der Emil-Riedel-Straße 2 mit einer Größe von 100 Quadratmetern, 3,5 Zimmern und einer Miete von 2100 Euro kalt sorgte für einen regelrechten Ansturm. Mit einem Mietpreis von 21 Euro pro Quadratmeter war dies im teuren München ein attraktives Angebot.

Das Interesse an der Wohnung wurde nicht nur von den Bewohnern wahrgenommen, sondern erregte auch online große Aufmerksamkeit. Ein Video der Warteschlange verbreitete sich viral im Internet, mit Hunderttausenden von Ansichten auf TikTok und tausenden von Likes auf Instagram. Der Immobilienmakler Oliver Herbst, spezialisiert auf außergewöhnliche Immobilien, berichtete von über 600 Anfragen für die begehrte Wohnung, was zu einem überwältigenden Andrang führte. Infolgedessen musste die Anzeige schnell zurückgezogen werden, doch die Anfragen halten weiterhin an.

Herbst, der die Situation als Ergebnis einer extrem verschärften Situation auf dem Kauf- und Mietmarkt beschreibt, äußerte sich besorgt über die finanzielle Belastung, die die steigenden Kosten mit sich bringen. Er bezeichnete die Hintergründe als eine Folge des drastischen Anstiegs von Zinsen und Baukosten in den letzten Jahren. Dies wirkt sich negativ auf die Möglichkeiten vieler potenzieller Käufer aus, die nun vermehrt den ohnehin umkämpften Mietmarkt beeinflussen.

Die Lage auf dem Wohnungsmarkt in Bayern bleibt nach Ansicht von Bauexperten weiterhin herausfordernd. Die Landesbausparkasse Süd (LBS) prognostiziert anhaltenden Wohnungsmangel in den kommenden Jahren aufgrund rückläufiger Baugenehmigungen. Die Staatsregierung strebte 70.000 neue Wohneinheiten pro Jahr an, was bisher jedoch nicht erreicht wurde. Der anhaltende Zuzug von rund 30.000 Menschen pro Jahr verstärkt den Bedarf an Wohnraum, der weiterhin hoch bleibt. Die erschwerenden Faktoren sind der schnelle Anstieg von Kreditzinsen und Baukosten, was dazu führt, dass viele potenzielle Käufer den Erwerb einer Immobilie nicht mehr stemmen können. Trotz eines Preisrückgangs bei gebrauchten Häusern in Bayern auf das Niveau von 2020 bleiben sie etwa doppelt so teuer wie vor einem Jahrzehnt.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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