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Wolfsmanagement für Europa: Naturschützer warnen vor Gefahr für Weidegebiete

Die Zahl der Wölfe in Deutschland nimmt laut Naturschützern rasant zu, was eine ernste Bedrohung für Europas Weidegebiete darstellt. Experten warnen vor dem Verlust wertvoller Biodiversität, falls die Ausbreitung der Wölfe nicht kontrolliert wird. Almbauern, Naturschützer und Biologen schließen sich dieser Ansicht an und betonen in der Maienfelder Erklärung die Gefahr, dass Europas einzigartige Grünlandkulturlandschaften durch die unzureichende Wolfspolitik bedroht sind. Die Situation eskalierte nach einem Vortrag des Biologen Marcel Züger, der auf die Problematik der Wolfsausbreitung und deren Auswirkungen auf Kulturlandschaft und Artenvielfalt hinwies.

Josef Faas, Teamleiter des Fachlichen Naturschutzes am Landratsamt, hebt hervor, dass die europarechtlich geschützten Offenlandlebensräume, von denen viele Almen im Landkreis abhängig sind, durch die Präsenz der Wölfe gefährdet sind. Die Unterzeichner der Maienfelder Erklärung sind sich einig, dass die Almwirtschaft existenziell bedroht wäre, sollte die Wolfspolitik unverändert fortgesetzt werden. Die Unterzeichner plädieren daher für ein umfassendes Wolfsmanagement für ganz Europa, das eine differenzierte und klare Regulierung der Wolfsbestände sowie Maßnahmen zum Schutz von Weidegebieten vorsieht.

Die Experten betonen, dass die Zahl der Wölfe in Deutschland seit der Niederlassung des ersten Rudels vor etwa 20 Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Die Wölfe hätten gelernt, Herdenschutzmaßnahmen zu überwinden, was die Effektivität von Schutzzäunen beeinträchtigt. Die Forscher weisen darauf hin, dass eine rein technische Lösung wie Zäune nicht ausreicht und finanziell nicht tragbar ist. In Anbetracht der Schwierigkeiten im Herdenschutz fordern die Unterzeichner Maßnahmen zur Bestandsregulierung und Entnahme von Wölfen in Weideschutzgebieten sowie eine klare Trennung zwischen Gebieten mit und ohne Wolfstoleranz.

Josef Faas bekräftigt, dass die Inhalte der Erklärung auch auf den Landkreis Miesbach zutreffen und unterstreicht die Notwendigkeit eines angepassten Wolfsmanagements, um die einzigartige Artenvielfalt im Bayerischen Alpenraum zu schützen. Faas vergleicht die Situation mit der Arche Noah, da die Artenvielfalt in dieser Region keine Alternativen hat. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik in Europa auf die Forderungen der Experten und Naturschützer reagieren wird, um die Interessen von Mensch und Natur in Einklang zu bringen.

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