Vorfall | Umwelt |
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Uhrzeit | 05:17 |
Ort | Valepp, Miesbach, Schliersee |
Die Nachricht schlug ein wie ein Blitz: Das Forsthaus Valepp, einst ein Symbol für Naturschutz und Rücksichtnahme, plant nun einen Winterbetrieb, der die Naturschutzverbände in Aufregung versetzt. Vor zwei Jahren hatten die Investoren Johannes Rabl und Manuel Neuer versprochen, auf eine Winternutzung zu verzichten, um die empfindliche Tierwelt im Mangfallgebirge zu schützen. Doch diese Zusicherung scheint nun nur noch ein Schatten ihrer selbst zu sein. Wie Merkur berichtete, wurde die Winterpause nun auf den 1. Januar verschoben, was bei den Naturschützern für Entsetzen sorgt.
Die Situation eskalierte, als Angela Brogsitter-Finck, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal, die neuen Öffnungszeiten auf der Website des Forsthauses entdeckte. „Das ist unfassbar!“, rief sie aus, da man dort sogar Silvester noch buchen kann. Die Kritik richtet sich nicht nur gegen die plötzliche Änderung, sondern auch gegen die Lärmbelästigung durch die Holzkegelbahn, die immer wieder Klagen von Besuchern nach sich zieht. „Der Umgang mit unserer Natur ist erschütternd“, so Brogsitter-Finck weiter.
Ein Kompromiss in Gefahr
Die ursprüngliche Vereinbarung, die den Naturschutzverbänden große Erleichterung brachte, scheint nun in Gefahr. Rabl hatte versichert, dass der Winterbetrieb nicht stattfinden würde, um die Ruhe für die Wildtiere zu gewährleisten. Doch die neue Regelung, die bis zum 31. Dezember eine Öffnung vorsieht, hat die Fronten verhärtet. Rabl erklärte, dass die Entscheidung über die Öffnungszeiten in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes getroffen wurde. „Wir wollen keine Verhältnisse wie auf der Saurüsselalm“, betonte er und versicherte, dass es keine große Silvesterfeier geben werde.
Trotz dieser Zusicherungen bleibt die Skepsis groß. Brogsitter-Finck ist unzufrieden, da die Naturschutzverbände nicht in die Entscheidung einbezogen wurden. „Wir haben gemeinsam beschlossen, auf einen Winterbetrieb zu verzichten, und jetzt wird einfach über unseren Kopf hinweg entschieden“, beklagt sie sich. Die Spannung steigt, denn der Wintereinbruch könnte entscheidend sein: „Sollte es vor dem 1. Januar zu winterlichen Straßenverhältnissen kommen, entscheidet die Lawinenkommission über eine mögliche Sperrung“, so Rabl.
Die Zukunft des Forsthauses Valepp
Die Zukunft des Forsthauses Valepp steht auf der Kippe. Rabl sieht die neuen Öffnungszeiten als Verbesserung für den Naturschutz, während Brogsitter-Finck und ihre Mitstreiter weiterhin um die Belange der Natur kämpfen. „Wir wurden nicht informiert, und das ist nicht akzeptabel“, so die Naturschützerin. Letztlich wird der Schneefall im Dezember zeigen, ob das Forsthaus überhaupt für Autofahrer erreichbar ist und wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Die Natur wird entscheiden, ob das Forsthaus Valepp weiterhin ein Rückzugsort für Wildtiere bleibt oder ob es zum Schauplatz eines neuen Konflikts zwischen Naturschutz und touristischen Interessen wird, wie Merkur berichtete.
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