Miesbach

„Haberfeldtreiben in Miesbach: Ein Fest von Kritik, Humor und Herz“

Beim diesjährigen Schupfenfest in Miesbach am 28. Juli 2024 übten die "Mander" im Rahmen des traditionellen Haberfeldtreibens scharfe Kritik an der Stadtpolitik und sozialen Missständen, während sie gleichzeitig Geld für das Technische Hilfswerk und lokale Feuerwehren sammelten.

Miesbach hat während des diesjährigen Schupfenfests mit einem besonders unterhaltsamen und kritischen Moment auf sich aufmerksam gemacht. Ein fester Bestandteil der zweitägigen Feierlichkeiten war das traditionelle Haberfeldtreiben, bei dem die Teilnehmer auf humorvolle Weise Missstände und politische Themen aufgriffen. Dies verdeutlicht die Rolle von lokalen Traditionen in der politischen Meinungsbildung der Gemeinde.

Kritik und Humor im Fokus

Die „Mander“, traditionell gewandet in Lodenumhänge und Flachsbärte, trugen zur lebhaften Atmosphäre bei, indem sie Fragen zu aktuellen Themen aufwarfen. Die lässige Stimmung begann im Bierzelt, verwandelte sich jedoch schnell in eine ernstere Prise, als die „Mander“ lautstark ihre Anliegen vortrugen. Der „Haberermoasda“, das Oberhaupt des Treibens, stellte die verschiedenen Themen auf die Bühne und kritisierte unter anderem die Abwesenheit der Stadtvertreter bei wichtigen Anlässen, wie dem Kriegergedenken.

Politische Herausforderungen in Miesbach

Ein besonders kritisches Thema war der Rücktritt des Wirtschaftsreferenten Florian Perkmann sowie von Aline Brunner aus dem Kulturausschuss. Die Spannungen innerhalb der Stadtführung und die Notwendigkeit von Verbesserungen in den Gremien wurden ebenfalls angesprochen. „Mit einer 10 zu 10 Stimmenlage muss das Los entscheiden“, stellte der Haberermoasda lapidar fest und rief dazu auf, engagierte Bürger in ihren Ämtern zu belassen.

Finanzielle Missstände und lokale Unternehmen

Ein weiterer Punkt der Kritik war das Verhalten einzelner Unternehmen während der jüngsten Hochwasserkrise. Der Hagebaumarkt hatte offenbar einen überhöhten Preis für Bausteine verlangt, was als unethisch betrachtet wurde. Der Haberermoasda bezeichnete dies als „Schand“, was zeigt, dass die Gemeinde großes Augenmerk auf soziale Verantwortung legt.

Gemeinnützige Spendenaktionen

Trotz der kritischen Töne war das Schupfenfest auch ein Anlass zur Freude und Gemeinschaft. Die Veranstaltung zielte darauf ab, Spenden für das Technische Hilfswerk (THW) und die örtlichen Feuerwehren zu sammeln, die während der Hochwasserereignisse im Juni unermüdlich im Einsatz waren. Der Fokus auf Solidarität in der Gemeinschaft und die Unterstützung derjenigen, die in Krisenzeiten helfen, ist essenziell für die lokale Identität und den Zusammenhalt.

Ein traditionelles Fest mit Bedeutung

Das Haberfeldtreiben ist ein schönes Beispiel dafür, wie lokale Traditionen nicht nur unterhalten, sondern auch leidenschaftliche Diskussionen über soziale und politische Themen anregen können. Der Humor, der in die Kritik eingebettet ist, schafft eine Plattform, auf der die Bürger ihre Ansichten über wichtige Themen ausdrücken können. In Miesbach wird deutlich: Auch das Fest kann ein Ort des Wandels und der Reflexion sein.

Insgesamt zeigt das Schupfenfest, wie wichtig es ist, dass die Bürger in einen Dialog über ihre Stadt eintreten, und wie lokale Bräuche helfen können, wichtige Themen in den Vordergrund zu rücken, während gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl gefördert wird.

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