Ein 45-jähriger Mann wurde am S-Bahnhof Kreuzstraße in München festgenommen, nachdem er Fahrgäste in der S-Bahn mit einem 18 cm langen Küchenmesser bedrohte. Die Situation eskalierte so, dass sich die Reisenden in den Führerstand des Zuges zurückzogen, um sich zu schützen. Der Triebfahrzeugführer wurde über die Bedrohung telefonisch informiert, und die Bundespolizei erhielt sofort Kenntnis von dem Vorfall. Auf Grundlage dieser Informationen konnte der Mann widerstandslos festgenommen werden, wobei das Messer in der S-Bahn sichergestellt wurde. Zum Zeitpunkt der Festnahme wies der Festgenommene einen Blutalkoholspiegel von 0,46 Promille auf und wurde nach einer Blutentnahme in ein Krankenhaus gebracht, um schließlich in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen zu werden. Die Staatsanwaltschaft entschied daraufhin, ihn dem Ermittlungsrichter vorzuführen, wie tz.de berichtet.

Die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen an Bahnhöfen und auf S-Bahn-Linien in Bayern sind besonders relevant im Hinblick auf den Vorfall in München. Um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten, wird das Waffenverbot an acht großen Bahnhöfen in Bayern verschärft. Dies umfasst unter anderem die Bahnhöfe in Aschaffenburg, Augsburg, München, Nürnberg, Regensburg und Würzburg. Das Verbot gilt in der Vorweihnachtszeit und betrifft neben klassischen Stichwaffen auch eine Vielzahl von Alltagsgegenständen wie Scheren und Handwerkzeuge. Zusätzlich umfasst das Verbot in München die S-Bahn-Haltestellen Ostbahnhof, Pasing, Hauptbahnhof, Marienplatz und Karlsplatz (Stachus). Laut sueddeutsche.de wird mit diesen Maßnahmen versucht, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu erhöhen und präventiv gegen mögliche Gewalttaten vorzugehen, insbesondere vor dem Hintergrund von Weihnachtsmärkten.

Präventive Maßnahmen und Verlängerungen

Die Entwicklung in Bayern steht im Kontext eines allgemeinen Trends zur Verschärfung von Sicherheitsvorkehrungen in deutschen Städten. In Hamburg wurde ein im November 2024 eingeführtes Waffenverbot an Bahnhöfen und in S-Bahn-Linien bis Ende Februar 2025 verlängert. Das Verbot gilt dort für alle S-Bahn-Stationen sowie mehrere Bahnhöfe in der Stadt, darunter den Hauptbahnhof, Altona und Harburg. Diese Maßnahme wurde ebenfalls mit der Bekämpfung von Kriminalität und erhöhtem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht, insbesondere auf Weihnachtsmärkten und an Silvester. Die Bundespolizei begründete dies mit den Erfahrungen aus anderen Städten, in denen es zu schwereren Straftaten kam, wie zum Beispiel in Mannheim und Solingen, wie ndr.de berichtet.

In Hamburg gilt mittlerweile ein generelles Waffenverbot im öffentlichen Nahverkehr, das nicht nur S-Bahnen, sondern auch U-Bahnen und Busse umfasst. Bei Verstößen drohen Platzverweise, Hausverbote oder Geldstrafen. Dieses angestrebte Sicherheitskonzept hat in der Vergangenheit bereits positive Auswirkungen gezeigt, denn bei Kontrollen wurden zahlreiche Waffen sichergestellt. Die Innenbehörde sieht das Waffenverbot am Hamburger Hauptbahnhof als Erfolg, weiterhin zeigt ein Beispiel vom 24. Oktober 2024, dass nur noch sehr wenige Messer bei Kontrollen entdeckt wurden.