Vorfall | Gesundheitskrise |
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Ort | Memmingen, Unterallgäu |
Ursache | Fachkräftemangel, Krankschreibung |
Aktuell steht die regionale Wirtschaft angesichts historisch hoher Krankenstände unter enormem Druck. Während einer Sitzung der IHK-Regionalversammlung Memmingen und Unterallgäu wurden die dramatischen Auswirkungen dieser Entwicklung eingehend diskutiert. IHK-Regionalvorsitzende Andrea Thoma-Böck hob hervor, dass der Krankenstand bei den AOK-Mitgliedern in den ersten acht Monaten dieses Jahres bereits 225 Arbeitsunfähigkeitsfällen pro 100 Mitglieder erreicht hat. Dies wird zusätzlich durch den akuten Fachkräftemangel verschärft, der die Unternehmen vor große Herausforderungen stellt, wie Allgäu Hit berichtete.
Telefonische Krankschreibung unter Beschuss
Ein zentrales Thema der Diskussion war die telefonische Krankmeldung. Diese Regelung, ursprünglich während der Corona-Pandemie eingeführt, um das Gesundheitssystem zu entlasten, wird mittlerweile kritisch betrachtet. Thoma-Böck betonte, dass durch die telefonische Krankmeldung erhebliche organisatorische Probleme für Unternehmen entstehen, da das Vertrauen in Mitarbeitende durch potenziellen Missbrauch der Regelung leidet. Dr. Albert Schultz von Magnet-Schultz forderte dringend eine Rückkehr zu verlässlicheren Prozessen, da die aktuelle Regelung die Personalplanung massiv erschwere. Die telefonische Krankschreibung bleibt jedoch bis zu fünf Tage möglich, wie in IHK München festgehalten wurde.
Zusätzlich müssen Arbeitnehmer bei Erkrankung unverzüglich ihren Arbeitgeber informieren und können dabei verschiedene Kommunikationsmittel verwenden. Die Informationspflicht besteht bereits am ersten Krankheitstag. Falls die Arbeitsunfähigkeit länger als drei Tage andauert, ist eine ärztliche Bescheinigung erforderlich. Im Zuge der digitalen Transformation wird die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ab Januar 2023 verpflichtend, wodurch der Übermittlungsprozess neu gestaltet wird. Diese Neuerung kombiniert mit der telefonischen Krankschreibung sorgt für noch mehr Verwirrung unter den Arbeitgebern, die Klarheit und Verlässlichkeit in dieser kritischen Zeit fordern.
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