Die Justizvollzugsanstalt (JVA) in Memmingen musste aufgrund des Hochwassers evakuiert werden. Etwa 100 Häftlinge, darunter ungefähr 20 Frauen, wurden auf umliegende Gefängnisse in Landsberg, Kempten und Aichach verteilt. Die Leiterin der JVA Memmingen und Kempten, Anja Ellinger, bestätigte die Verlegung aller Insassen. Die Evakuierung war aufgrund der steigenden Wassermassen und der damit verbundenen Gefahr notwendig.
Währenddessen hat das Bayerische Rote Kreuz in Babenhausen zwei Menschen mit einem Helikopter von ihrem Hausdach gerettet. Diese Personen schwebten in einer lebensbedrohlichen Situation, da ihr Wohnhaus aufgrund der starken Überschwemmungen einzustürzen drohte. Mehr als 100 Menschen, darunter viele Kinder, wurden an diesem Tag in Sicherheit gebracht. Des Weiteren mussten Wasserretter Menschen aus ihren Autos befreien, die aufgrund der Wassermassen die Türen nicht mehr selbstständig öffnen konnten.
Die Bundeswehr ist ebenfalls in den Hochwassergebieten in Bayern im Einsatz. In den Landkreisen Günzburg und Aichach-Friedberg unterstützen Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten bei den Rettungsmaßnahmen. Decken, Feldbetten und Lkw der Bundeswehr sind im Einsatz, um den Betroffenen Hilfe zu leisten. Innenminister Joachim Herrmann betonte die Notwendigkeit, unnötige Fahrten zu vermeiden und lobte die Unterstützung der Bundeswehr.
Die Lage im Landkreis Augsburg spitzt sich ebenfalls zu, wobei in verschiedenen Kommunen Menschen aufgefordert werden, ihre Wohnungen und Häuser aufgrund des akuten Hochwassers zu verlassen. Eine Notunterkunft wurde an der Messe Augsburg eingerichtet, um den Betroffenen Schutz zu bieten. Die Regierung von Schwaben veröffentlicht regelmäßige Updates über den Liveticker des Landratsamtes, um die betroffenen Bürger über die Situation auf dem Laufenden zu halten.