Hasloch, ein kleiner Ort in der Nähe von Faulbach, befindet sich derzeit in Aufruhr. Die Staatsstraße 2315, die die beiden Ortschaften verbindet, ist seit Ende April aufgrund von Straßenbauarbeiten für den Verkehr gesperrt. Die Sperrung erstreckt sich über eine Strecke von vier Kilometern und zwingt Autofahrer zu großräumigen Umleitungen über die gegenüberliegende Mainseite. Dies führt zu erheblichem Verkehrschaos und Unmut bei den Anwohnern.
Ein Hauptproblem ist, dass viele Autofahrer die Sperrung ignorieren und versuchen, durch Hasloch zu fahren, um zum Abstellplatz der Firma Roos Vehicle Logistics GmbH in Faulbach zu gelangen. Diese unerlaubten Fahrten führen zu einer erhöhten Geschwindigkeit innerhalb des Ortes, was zu einer erheblichen Lärmbelastung und Gefährdung der Anwohner führt. Die Situation eskalierte laut einer Anwohnerin an einem Montagmorgen, als zahlreiche Lastwagen das Umfeld der Sperrung blockierten, in der Hoffnung, dass die Straßensperre aufgehoben wird.
Die örtliche Polizei bestätigt die prekäre Lage in Hasloch, die täglich Einsätze erfordert, um die Verkehrsregelungen durchzusetzen. Leiter Michael Zimmer erklärt, dass vor allem nicht ortskundige Fahrer und verschiedene Faktoren wie Navigationssysteme und Zeitdruck zu den Verkehrsproblemen beitragen. Die Polizei hat bereits zahlreiche Bußgelder verteilt und Anzeigen erstattet, darunter auch wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen und Missachtung von Verkehrsanordnungen.
Die Situation wird zusätzlich durch die enge Zusammenarbeit der Firma Roos Vehicle Logistics GmbH mit verschiedenen Autovermietern erschwert, was zu einem regen Verkehrsaufkommen von bis zu 800 Fahrzeugen pro Tag durch Hasloch führt. Die Anwohner fühlen sich allein gelassen und hoffen darauf, dass die Bauarbeiten bis Mitte Juni abgeschlossen sind. Langfristig könnte die Verlagerung des Verkehrs auf das Gleis eine mögliche Lösung darstellen, indem das alte Bahngleis am Lagerplatz in Faulbach reaktiviert wird.