Im Tarifkonflikt an der Regensburger Uniklinik steht ein geplantes Gespräch zwischen dem Arbeitgeber und der Gewerkschaft an. Allerdings beabsichtigt die Geschäftsführung der UKR-eigenen Servicegesellschaft nicht, über die zentrale Forderung zu verhandeln, sondern lediglich „informelle“ Gespräche zu führen.
Nach langer Stille und Ignoranz gegenüber Einladungen zu Gesprächen durch Gewerkschaften und Betriebsräte, einem fast vierwöchigen Streik der Beschäftigten, Drohungen des UKR-Vorstands mit der Polizei, Demonstrationen und politischen Kommentaren erfolgte Anfang der Woche die Ankündigung der Geschäftsführung der KDL mbH, dass die Gewerkschaft verdi zu „informellen Gesprächen“ eingeladen wurde.
Die Art der Einladung und ein begleitendes Faktenblatt für die Medien geben jedoch Anlass zur Skepsis, ob diese Gespräche zur Deeskalation des Tarifkonflikts der Servicegesellschaft des Universitätsklinikums Regensburg führen werden. Der Geschäftsführer der KDL, Philipp Atzler, betont explizit, dass es „nicht um Verhandlungen für Tarifverträge oder die Anerkennung der Tarifzuständigkeit“ gehen wird.
Trotz der „informellen Gespräche“ wird der Erzwingungsstreik, der erhebliche Auswirkungen auf das Universitätsklinikum hat, fortgesetzt. Die Gewerkschaft und der Betriebsrat fordern seit Monaten Verhandlungen über die Angleichung der Niedriglöhne bei der KDL an den Tarifvertrag der Länder, der am UKR gilt. Das Arbeitsgericht Regensburg stellte bereits Ende März klar, dass die Gewerkschaft verdi für diese Verhandlungen zuständig ist.
Die KDL wurde 2006 mehrheitlich im Besitz des Universitätsklinikums gegründet und beschäftigt einen Großteil der Mitarbeiter, die überwiegend weiblich sind und einen Migrationshintergrund haben. Die Löhne liegen bei 13,50 Euro brutto pro Stunde und ohne einen eigenen Tarifvertrag gibt es keine spezifischen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der KDL. Die Forderungen nach Tarifverhandlungen zur Angleichung der Niedriglöhne sind weiterhin ein zentrales Thema in dem Konflikt.
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