Main-Spessart

Tagespflege in Marktheidenfeld: 16 neue Plätze für Senioren geplant

Im Kreisseniorenzentrum Marktheidenfeld sollen bis Ende 2023 16 Tagespflegeplätze eingerichtet werden, um dem steigenden Pflegebedarf angesichts der alternden Bevölkerung gerecht zu werden und um eine positive wirtschaftliche Entwicklung des Klinikums Main-Spessart zu fördern.

Erweiterung der Tagespflege im Kreisseniorenzentrum Marktheidenfeld

Das Kreisseniorenzentrum in Marktheidenfeld steht vor einer bedeutenden Erweiterung. Der Kreistagswerkausschuss hat beschlossen, dort 16 Tagespflegeplätze einzurichten. Diese Entscheidung wurde einstimmig am Mittwoch im Geriatriezentrum Lohr getroffen. Der Verwaltungsleiter der Kreisseniorenzentren, Marcus Müller, erläuterte die Hintergründe: Die steigende Zahl älterer Menschen führt zu einer erhöhten Pflegebedürftigkeit in der Region, und diese kann nicht ausschließlich durch vollstationäre Einrichtungen abgedeckt werden.

Bedarf an Tagespflege

Bislang gab es in Marktheidenfeld kein Angebot für Tagespflege, jedoch ist eine Einrichtung im Haus Lehmgruben bereits in Planung. Die neuen Tagespflegeplätze sollen dazu dienen, den Bedarf zu ermitteln, insbesondere im Hinblick auf den geplanten Neubau des Kreisseniorenzentrums, in dem ebenfalls 16 Tagespflegeplätze vorgesehen sind. Die Tagespflege wird im Untergeschoss des ehemaligen Krankenhauses eingerichtet, und die Investitionskosten werden auf etwa 30.000 Euro geschätzt. Geplant ist ein Beginn des Angebots im vierten Quartal dieses Jahres.

Finanzielle Aspekte der Tagespflege

Doppeltes Ziel für das neue Projekt: Neben der Schaffung von Betreuungsplätzen Planung zielt die Einrichtung auch darauf ab, das derzeitige finanzielle Defizit des Klinikums zu verringern. Bei einer angenommenen Auslastung von 94 Prozent in der Tagespflege würde dies ein positives Betriebsergebnis von 20.500 Euro generieren. Müller plante, die Tagespflege von Montag bis Freitag zwischen 8:30 Uhr und 17:00 Uhr anzubieten, um die Rekrutierung von Mitarbeitern zu erleichtern.

Schwierige finanzielle Situation des Klinikums

Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt die finanzielle Situation des Klinikums Main-Spessart angespannt. Der Jahresabschluss 2023 zeigte ein Defizit von 5,47 Millionen Euro, was günstiger war als die ursprünglich erwarteten 10,43 Millionen Euro. Für das Jahr 2024 wird jedoch mit einem weiteren Defizit von 5,7 Millionen Euro gerechnet. Experten warnen, dass der Fachkräftemangel sowie steigende Sachkosten erhebliche Risiken für die künftige Entwicklung darstellen.

Übernahme von Mitarbeitern aus der Rotkreuzklinik

Ein weiterer positiver Aspekt: Das Klinikum hat 30 Mitarbeiter aus der geschlossenen Rotkreuzklinik in Wertheim übernommen. Dies geschieht in einem Kontext, in dem auch das Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt schließt und eine Umverteilung von Beschäftigten ansteht. Klinikreferent René Bostelaar sieht dies als Chance für das Main-Spessart-Klinikum, auch wenn die Schließungen in der Region eine schwierige Situation darstellen. Landrätin Sabine Sitter (CSU) betonte, dass die bisherigen Entwicklungen eine Mannschaftsleistung gewesen seien und es die Hoffnung gibt, dass der positive Trend anhält.

Die geplante Tagespflege im Kreisseniorenzentrum Marktheidenfeld ist somit nicht nur ein Schritt hin zu mehr Betreuungsmöglichkeiten für die ältere Bevölkerung, sondern auch ein wichtiges Signal für die wirtschaftliche Stabilität des Klinikums in einer herausfordernden Zeit.

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