Experten aus Main-Spessart schmieden Zukunft der Pflegeinfrastruktur

Erste Pflegekonferenz Main-Spessart 2024: Perspektiven für eine bedarfsorientierte Versorgung in der Region

Die Pflegesituation in Main-Spessart steht im Fokus von über 50 Experten, die sich kürzlich zur Gründung der Pflegekonferenz des Landkreises versammelten. In einem eindrucksvollen Schulterschluss setzten sie die Weichen für die zukünftige Entwicklung der pflegerischen Infrastruktur und Versorgung in der Region. Landrätin Sabine Sitter und Daniela Daiss, Koordinatorin der Pflegekonferenz, betonten die Bedeutung sektorenübergreifender Zusammenarbeit für eine bedarfsorientierte Pflege, die das Leitbild des Landkreises prägt.

Tanja Amersbach lieferte einen Überblick über die gesundheitlichen Angebote in Main-Spessart, bevor Diplom-Pflegemanager (FH) Bernhard Krautz auf die Ergebnisse einer bahnbrechenden Studie zur Pflegebedarfsprognose Bayerns hinwies. Krautz wies auf den steigenden Versorgungsbedarf und gleichzeitig sinkenden Zulauf an neuen Pflegekräften hin, was dringenden Handlungsbedarf signalisiert. Besonders betonte er die Bedeutung lokaler und familiärer Pflegestrukturen.

Die Konferenz legte einen klaren Fokus auf eine Bürgerbefragung, die die Bedürfnisse und Herausforderungen im Pflegebereich transparent machen soll, um gezielte Lösungen zu entwickeln. Die Einbeziehung der Bevölkerung als wichtige Akteure in der Pflege wurde als zentrales Anliegen bekräftigt.

Nach intensiven Workshops zu den Themenfeldern Vernetzung ambulant/stationär, Fachkräftesicherung und -gewinnung sowie Stärkung der häuslichen Versorgung, zeigte sich die Konferenz einig in der Notwendigkeit innovativer Ansätze zur Sicherung und Gewinnung von Fachkräften. Die Entwicklung neuer Wohnkonzepte, die Unterstützung von Angehörigen sowie die Förderung der häuslichen Pflege stehen dabei im Mittelpunkt.

Die zukünftige Arbeit der Pflegekonferenz wird durch themenspezifische Arbeitsgruppen vertieft, um eine nachhaltige Entwicklung sicherzustellen. Die Ergebnisse sollen in der kommenden Pflegekonferenz präsentiert und dem bayerischen Gesundheitsministerium sowie dem Kreistag vorgelegt werden. Ein optimistischer Ausblick auf die Zukunft und das Engagement aller Beteiligten prägten den Abschluss der Veranstaltung. Die nächste Pflegekonferenz ist für die erste Jahreshälfte 2025 geplant.