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Der lange Weg zur Arbeit: Die Herausforderungen von Flüchtlingen auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Die Herausforderungen von Geflüchteten bei der Jobsuche

Die Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt gestaltet sich oft als schwieriger und langwieriger Prozess. Ein Beispiel hierfür ist Hussein Azimi, ein 25-jähriger Flüchtling aus Afghanistan, der seit April 2023 im Landkreis Main-Spessart lebt. Obwohl er seit Oktober als Aushilfe in einem Restaurant arbeitet, befindet sich sein Arbeitsplatz zwölf Kilometer von seiner Unterkunft in einer Flüchtlingsunterkunft entfernt, und er hat kein eigenes Auto. Azimi ist daher auf den Bus angewiesen, der abends nicht mehr fährt und ihm Schwierigkeiten bereitet, da er oft nachts arbeitet. Trotz dieser Hürden betont er: „Ich brauche Geld, ich will arbeiten.“ Sein Engagement zeigt den starken Wunsch vieler Geflüchteter, sich in die Gesellschaft zu integrieren und eine berufliche Perspektive aufzubauen.

Ulrich Schneider, vom Caritasverband für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, erklärt jedoch, dass nicht alle Flüchtlinge die Möglichkeit haben zu arbeiten. Asylbewerber aus bestimmten Ländern oder mit Duldung werden mitunter durch ein Arbeitsverbot daran gehindert. Dies kann dazu führen, dass sie in die Schattenwirtschaft gedrängt werden. Die Erlaubnis zur Beschäftigung muss von der Ausländerbehörde individuell genehmigt werden, was aufgrund von bürokratischen Hürden und langen Wartezeiten oft zu Schwierigkeiten bei der Jobsuche führt.

Die lange Wartezeit, bis Geflüchtete auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen können, wird auch von Mousa Mazidi, einem Iraner, der Flüchtlingen bei der Jobsuche hilft, thematisiert. Er selbst musste fünf Jahre warten, bevor er arbeiten durfte, als er in den 1980er Jahren nach Deutschland kam. Diese Zeitspanne kann für viele Geflüchtete frustrierend sein, da sie oft dringend auf ein Einkommen angewiesen sind, um Schulden zu begleichen, die beispielsweise durch Schleuser entstanden sind.

Um die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt zu beschleunigen, fordert Bettina Franzke, Professorin für Interkulturelle Kompetenzen und Diversity-Management, eine schnellere Vermittlung in Arbeit. Sie betont, dass die langen Anerkennungsverfahren für ausländische berufliche Qualifikationen ein zentrales Problem darstellen und viele Geflüchtete dadurch zunächst unqualifizierte Jobs annehmen. Durch „arbeitsplatzassistierte Sprachförderung“ könnten Sprachbarrieren abgebaut werden, sodass Geflüchtete ihre beruflichen Fähigkeiten nutzen können, um qualifizierte Arbeit zu finden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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