Der zweite Versuch zur Hebung des historischen Dampfschiffs „Säntis“ aus einer Tiefe von 210 Metern im Bodensee rückt näher, nachdem der erste Versuch vor sechs Wochen aufgrund technischer Probleme gescheitert war. Seit 91 Jahren liegt die „Säntis“ zwischen Romanshorn und Langenargen im Bodensee versenkt. Silvan Paganini vom Schiffsbergeverein Romanshorn hat die Hebung organisiert und gab bekannt, dass die letzte Hebeleine erfolgreich eingezogen wurde, wodurch die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen sind.
In den vergangenen Wochen mussten verhedderte, verknotete und verklemmte Hebe- und Tauchroboterleinen entwirrt und aus der Tiefe des Sees geholt werden. Ein neues Tauchteam aus 35 erfahrenen, ehrenamtlichen Tauchern wurde zusammengestellt, nachdem Paganini selbst beim Tauchen in eine lebensgefährliche Situation geraten war. Die Wetteranalyse deutet darauf hin, dass ab kommendem Donnerstag die Bedingungen für die Hebung ideal sein könnten. Die Bergeplattform soll ins Wasser gebracht und getestet werden, mit dem Ziel, am Samstag die Plattform über dem Wrack der „Säntis“ in die Hebeleinen einzuhaken und am Sonntag das Dampfschiff von 210 Metern auf zwölf Meter unter der Wasseroberfläche zu heben.
Das geplante Schleppen des Wracks unter der Wasseroberfläche in die Bucht von Romanhorn und das endgültige Wiederauftauchen der „Säntis“ bleiben vorerst terminlich offen. Im April waren die geplanten Bergungsschiffe der Weißen Flotte für interessierte Zuschauer bereits ausverkauft.