Neue Entwicklungen: Oberschwabenklinik in Wangen erweitert Bettenkapazitäten

Die Auswirkungen der Klinikschließung auf die Lindenberg-Gemeinde

Die Ankündigung der Schließung der Rotkreuzklinik in Lindenberg hat in der Gemeinde eine Welle der Betriebsamkeit ausgelöst. Bürgermeister Ballerstedt fordert einen schnellen Ausbau eines medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Lindenberg. Gleichzeitig plant die Oberschwabenklinik (OSK) eine Erweiterung ihrer Bettenkapazitäten in Wangen.

Die Frage, die sich nun viele stellen, ist: Wohin sollen die Patienten aus dem Westallgäu für einen Krankenhausaufenthalt gehen? Die Oberschwabenklinik in Wangen ist der nahegelegenste Anlaufpunkt für viele Patienten.

Die OSK hat bereits seit der Insolvenz der Rotkreuzklinik vor knapp einem Jahr ihre Bettenkapazitäten schrittweise ausgebaut. OSK-Geschäftsführer Franz Huber kündigt an, diese Bemühungen noch einmal zu intensivieren, um den stationären Bettenbedarf in Zusammenarbeit mit umliegenden Kliniken zu decken.

Eine neue Herausforderung für die Patientenversorgung

Die Schließung der Rotkreuzklinik bedeutet auch, dass das MVZ Allgäu Bodensee abgewickelt wird, wie die Schwesternschaft bestätigt. In einer Stadtratssitzung äußerte sich Caroline Vogt, Geschäftsführerin der Krankenhausgesellschaft, zur wirtschaftlichen Situation der Klinik. Die zu geringe Belegung und gestiegene Kosten führten zum bedauerlichen Schließungsbeschluss.

Bürgermeister Eric Ballerstedt bezeichnete die Klinikschließung als die gravierendste Nachricht der letzten 50 Jahre für Lindenberg und das Westallgäu. Die Entscheidung sei bedauerlich, aber auch ein Zeichen für die geplante Krankenhausreform, die kleine Kliniken benachteiligt.

In seiner schriftlichen Stellungnahme fordert Ballerstedt verstärkte Maßnahmen zur Einrichtung eines MVZ in Lindenberg und zusätzliche Kapazitäten im Rettungsdienst. Er betont die Notwendigkeit eines gemeinsamen Engagements von Landkreisverwaltung und Gremien, um die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten.

Der Blick nach vorne mit Landrat Elmar Stegmann

Landrat Elmar Stegmann reagierte umgehend auf die Klinikschließung und plant Gespräche mit Klinikbetreibern, Bürgermeistern, Ärzten und dem Rettungszweckverband, um kreative Lösungen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung im Westallgäu zu finden.

Die Zukunft des Klinikgebäudes steht noch in den Sternen, da es nicht Eigentum der Klinik GmbH, sondern der Schwesternschaft ist. Auch die Berufsfachschule für Pflege der Schwesternschaft muss neue Ausbildungspartner suchen. Die Schließung der Klinik wirft somit zahlreiche Fragen auf, die die Gemeinde Lindenberg vor neue Herausforderungen stellen.