GüterslohLindau (Bodensee)

Klimawandel am Bodensee: Temperaturanstieg bedroht Lebensräume und Fischzucht

Eine umfassende Auswertung des Seeforschungsinstituts Langenargen zeigt, dass der Bodensee kontinuierlich wärmer wird. Im Jahr 2022 erreichte die Temperatur an der Wasseroberfläche einen Rekordwert von 14,1 Grad im Jahresdurchschnitt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Durchschnittswert um 0,5 Grad auf 13,6 Grad an. Seit Beginn der Messungen im Jahr 1962 hat sich die Temperatur im Bodensee signifikant erhöht. Damals betrug der Durchschnittswert lediglich 10,5 Grad.

Die klimatische Erwärmung hat vielfältige Auswirkungen auf die Gewässer. Die Temperatur spielt eine zentrale Rolle für den Zustand der Seen und beeinflusst verschiedene Aspekte wie die Durchmischung des Wassers, die Wasserchemie, die Artenzusammensetzung und die Nahrungsnetze. Im Bodensee führt die Erwärmung zu einem schwachen Austausch des Tiefenwassers mit dem Oberflächenwasser. Diese Veränderung reduziert den Sauerstofftransport in die Tiefe und beeinträchtigt die dort lebenden Organismen.

Das Projekt „Seewandel-Klima“ widmet sich der Untersuchung der Auswirkungen des Klimawandels auf den Fischbestand und die Wasserpflanzen im Bodensee. Mit einer Laufzeit bis 2026 sollen die Effekte genauer erforscht werden. Erste Anzeichen zeigen bereits, dass die höheren Temperaturen negative Auswirkungen auf Organismen wie die Trüsche haben, deren Eierentwicklung von kälterem Wasser abhängt.

Eine Studie der Fischereiforschungsstelle Langenargen verdeutlicht zudem, dass die steigenden Temperaturen auch die heimische Forellenzucht beeinträchtigen. Die Forellen sind auf kaltes und sauerstoffreiches Wasser angewiesen, aber mit zunehmender Erwärmung geraten sie unter Stress. Dies führt zu einer Abnahme der Nahrungsaufnahme, erhöhter Krankheitsanfälligkeit und im schlimmsten Fall zum Absterben der Tiere. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten zwischen 37 und 77 Prozent der aktuellen Forellenzuchten in ungünstige Klimabedingungen geraten.

Die Temperaturen steigen nicht nur an der Oberfläche, sondern auch in der Tiefe des Bodensees. Im Jahr 2023 erreichte die Temperatur in der Tiefe einen neuen Höchstwert von 5,4 Grad im Jahresdurchschnitt. Dies stellt eine Bedrohung für Organismen wie die Felchen dar, deren Fortpflanzung und Nahrungssuche von kühlerem Wasser abhängig sind. Die steigenden Temperaturen haben bereits Auswirkungen auf die Ökosysteme des Bodensees und erfordern eine umfassende Untersuchung, um zukünftige Entwicklungen besser einschätzen zu können.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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