Im Jahr 1999 traf das Pfingsthochwasser den Bodensee mit großer Wucht, was zu einem beispiellosen Ausnahmezustand führte. Der Wasserstand stieg innerhalb einer Nacht um fast 80 Zentimeter an und überschwemmte die Ufer. Der Pegel erreichte bis auf 5,68 Meter in der Nacht zum Pfingstsonntag, den 23. Mai 1999. Feuerwehr, THW und später die Bundeswehr waren tagelang im Dauereinsatz, um den steigenden Fluten entgegenzuwirken.
Die Insel Lindau war besonders betroffen, mit Wasser, das bis an die Mauern des Maria-Martha-Stifts reichte. Kanäle überliefen, und tief liegende Bereiche der Insel standen unter Wasser. Die Stromversorgung war gefährdet, weshalb Evakuierungspläne vorbereitet wurden, um im schlimmsten Fall die gesamte Insel zu räumen.
Das Hochwasser gefährdete auch die einzige Zufahrt zur Insel, als die Baustelle für eine neue Seebrücke überschwemmt wurde. Die Einsatzkräfte arbeiteten unermüdlich, um den Damm zu sichern und Schäden zu minimieren. Der Katastrophentourismus stellte eine zusätzliche Belastung dar, da Schaulustige die Rettungsarbeiten störten.
Die Bewohner, darunter Ekkehard Schlichtenhorst und Gertrud Hillebrecht, erinnern sich auch 25 Jahre später an die dramatischen Ereignisse. Schlichtenhorst musste sein Grundstück vor den Wassermassen schützen und hat Erinnerungen an die Zerstörung der Uferanlage. Hillebrecht fand Trost in der Kunst, indem sie Schwemmholz bemalte und eine Ausstellung organisierte, um ihre Erfahrungen zu verarbeiten.
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