Dramatische Entführungsdrama am Flughafen: Angeklagter drohte mit Sprengstoffgürtel und Entführung nach Türkei

Der Angeklagte, der am 4. November des vergangenen Jahres seine damals vierjährige Tochter gewaltsam aus der Wohnung seiner Ex-Frau in Stade geholt hatte, wurde im Prozess wütend und laut. Es wurde deutlich, dass es sich bei der Tat wahrscheinlich um eine Verzweiflungstat handelte, wie ein Kriminalbeamter, der die Ermittlungen leitete, als Zeuge aussagte. Der Angeklagte betonte mehrfach, dass er der Vater des Kindes sei und daher nicht von einer Entführung sprechen könne.

Das Gericht sah sich Videoaufzeichnungen aus Stade an, die den Moment zeigten, als der Angeklagte das Mädchen mit einem Trick aus der Wohnung holte. Zudem wurden Handydaten des Mannes ausgewertet, die Hinweise auf Waffen enthielten. Die ersten Anrufe des 35-Jährigen bei der Polizei vom Flughafen aus wurden ebenfalls vorgespielt. Dabei war zu hören, wie der aufgeregte Anrufer nach einem türkischen Dolmetscher verlangte und drohte, sich und das Kind mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft zu sprengen, obwohl sich später herausstellte, dass es sich um Attrappen handelte.

Der Mann verlangte ein Flugzeug, das ihn und seine Tochter in die Türkei bringen sollte, und erwähnte dabei einen Privatjet. Er schoss sogar in die Luft und bedrohte damit, sich und das Kind zu töten. Trotzdem gab er irgendwann auf, und die Sprengsätze stellten sich als Attrappen heraus. Zu Beginn des Prozesses hatte der Angeklagte die meisten seiner Taten gestanden. Die Fortsetzung des Verfahrens ist für den 5. Juni geplant.